Für eine neue, zukunftsfähige, menschen- und umweltfreundliche Mobilität

Bund und Land wollen die A5 zwischen Frankfurt und Friedberg auf bis zu zehn Spuren erweitern und so die größte Autobahn des Landes bauen. Dagegen wehrt sich „Stopp A5 Ausbau“, ein breites Bündnis aus mehr als 65 Organisationen. Als Teil dieses Bündnisses hat sich die Gruppe „Stopp A5 Ausbau – Region Nord“ gegründet, die sich besonders für die Interessen der Menschen in der Wetterau- und im Hochtaunuskreis einsetzt.  Sie will auf die negativen Folgen dieses Mammutvorhabens hinweisen und tritt für alternative Mobilitätskonzepte ein. Vgl. dazu https://www.stoppa5ausbau.de/.
Die Mobilität der Zukunft muss klimaschonend, ökologisch und nachhaltig gestaltet werden. Sie muss sozial gerecht, d.h. für alle zugänglich und preiswert sein. Bahn, Bus und Fahrrad sind die Verkehrsmittel der Zukunft. Der motorisierte Individualverkehr wird reduziert werden müssen und klimaschädigende Verbrenner-Motoren sind zügig durch Elektroantriebe zu ersetzen.

Es darf keinen Neu- und Ausbau von Autobahnen mehr geben. Die Sanierung und Erhaltung vorhandener Straßen und Brücken ist schon Herausforderung genug. Statt neuer Autobahnen zu bauen, ist massiv in den ÖPNV zu investieren, um für Pendler den Wechsel attraktiv zu machen. Das gilt gerade auch für ländliche Regionen wie Wetterau und Hochtaunus. Das Deutschland-Ticket ist als Basis einer umfassenden Mobilität unbedingt zu erhalten und auszubauen, Preiserhöhungen sind zu vermeiden. Gerne dürfen jedoch Privilegien, die der Mobilitätswende widersprechen, abgebaut werden. Z.B. Dienstwagen-Privileg abschaffen, Dieselsubventionen reduzieren, Inlandflüge untersagen, Flugbenzin besteuern, Pendlerpauschale nicht erweitern, wären einige Möglichkeiten.

Die Bevorzugung des Autos ist zu beenden. Der Autoverkehr in den Städten muss reduziert werden, um mehr Platz für die Menschen zu schaffen und die Aufenthalts- und Lebensqualität zu steigern. Andere europäische Städte machen uns das erfolgreich vor. Deutliche Verbesserungen sind für den umweltschonenden, platzsparenden und gesundheitsfördernden Fahrradverkehr notwendig.

Der geplante zehnspurige Ausbau der A5 gehört zur Verkehrspolitik des vergangenen Jahrhunderts. Er widerspricht einer zukunftsfähigen Mobilitätswende. Größere Autobahnen führen lediglich zu mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr klimaschädlichen Emissionen, mehr Luftverschmutzung und Flächenverbrauch. Ein solches Monsterprojekt bringt für Pendler und Anwohner über viele Jahre Dauerbaustellen, Sperrungen, Umleitungen, Staus und steigert die ohnehin schon zu hohen Belastungen. Es verschlingt Milliarden, die für eine zukunftsorientierte Mobilitätspolitik fehlen.

Das Bündnis „Stopp A5 Ausbau“ führt am Sonntag, dem 18. Mai 2025,  ab 12.30 Uhr an der Konstabler Wache in Frankfurt eine Kundgebung mit Musikbeiträgen durch. Ein Besuch lohnt sich. Unterstützen auch Sie die Proteste gegen den Autobahn-Wahnsinn.
Einen Info-Flyer von „Stopp A5 Ausbau – Region Nord“ finden Sie hier.
Sticker, Fahnen oder Buttons können Sie an Infoständen des ADFC und VCD –  z.B. am 17. Mai 2025 auf dem Fahrrad-Fest in Friedberg – oder auch auf Anfrage über „Querstellen-Friedberg“ erhalten. Weitere Beiträge zum Thema finden Sie unter dem Suchbegriff „Ausbau A5“.

Fahrrad-Großdemonstration gegen den Ausbau der A 5

Tausende Radler*innen kamen am 29. September 2024 zur ersten Großdemo gegen den zehnspurigen Ausbau der A5 nach Frankfurt. Der Mainkai am Eisernen Steg war so weit man schauen konnte mit Fahrrädern gefüllt und das Bündnis Stopp A 5-Ausbau war über diesen Protestauftakt hoch erfreut. Rund 60 Organisationen hatten zur Demo gegen den zehnspurigen Ausbau der A 5 zwischen Friedberg und dem Frankfurter Kreuz aufgerufen.

Tausende RadlerInnen am Mainkai in Frankfurt
Tausende RadlerInnen am Mainkai in Frankfurt

Alle Redner*innen betonten immer wieder die Absurdität des Megaprojektes. In Zeiten der sich beschleunigenden Klimakrise sei der Ausbau unverantwortlich und widerspreche jeglicher Vernunft. Die damit einhergehende Umweltzerstörung und der Verlust an Biodiversität seien in unserer Zeit nicht mehr hinnehmbar. Eine so gigantische Autobahn – es wäre die größte in ganz Deutschland – ziehe „wie ein Staubsauger“ nur weiteren Autoverkehr an, den die Stadt Frankfurt gar nicht mehr aufnehmen könne. Der Pendelverkehr mit dem Auto müsse dagegen abgebaut und stärker auf den ÖPNV verlagert werden.

Nur langsam geht es durch die Frankfurter Innenstadt
Nur langsam geht es durch die Innenstadt

Nur so könne auch der Verkehrssektor seinen Beitrag  zur CO2-Reduktion leisten und die seit Jahren verfehlten Klimaziele erreichen. Die Bevorzugung des Autos müsse endlich beendet werden. Es könne nicht sein, dass ein Zuschuss von 1,5 Milliarden für das Deutschlandticket zu viel sei, aber 3,1 bis 5,5 Milliarden für das Dienstwagenprivileg unhinterfragt akzeptiert würden. Sprecher*innen forderten immer wieder, das Geld für den Ausbau der A 5 besser in die Sanierung maroder Brücken und vorhandener Straßen und in den Ausbau von Bahn und Fahrradwegen zu investieren.

Stau auf der Autobahn

Gefordert wurde: „Keinen Euro für neue Autobahnen, bevor nicht alle Brücken saniert sind und alle Züge pünktlich fahren!“

Aufgrund der großen Zahl an Fahrrädern ging es in der Frankfurter Innenstadt oft nur schiebend voran. Da die Demonstrationsroute über die A 5 vom Verwaltungsgerichtshof aus Sicherheitsgründen untersagt worden war, musste man als Alternativroute mit der A 648 bis zum Frankfurter Westkreuz vorliebnehmen. Aber selbst da kam es – wie bekanntlich auf Autobahnen häufiger – immer wieder zu Staus.

Kollektiv Kunstfreiheit sorgt für den richtigen Rave

Das Kollektiv Kunstfreiheit sorgte jedoch auch in diesen Situationen mit seinem Techno-Fahrrad und den rollenden Lautsprecherboxen für gute Stimmung unter den Teilnehmenden. Vom Westkreuz ging es schließlich wieder zurück zur Bockenheimer Warte, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

Autobahnende – Ausbau nicht mit uns!

Verkehrsminister Wissing (FDP), die Hessische Landesregierung und alle, die mit dem zehnspurigen A 5-Ausbau liebäugeln, können sich – falls sie nicht doch noch zur Vernunft kommen – schon einmal auf massiven Widerstand einstellen.

Die 1. Fahrrad-Großdemo zeigt, dass sehr viele Menschen in Frankfurt und weit darüber hinaus dieses anachronistische Monsterprojekt nicht hinnehmen werden. Sollte die Planung des A 5-Ausbaus weiter vorangetrieben werden, bahnt sich hier nach Atomkraft, Hambi und Lützerath der nächste gesellschaftliche Großkonflikt an.

A 5-Ausbau stoppen – Verkehrswende jetzt!

Keine 10-spurige A5 von Friedberg nach Frankfurt! – Raddemo am 29. September!

Der geplante Ausbau der A5 auf 10 Spuren ist ein anachronistisches Monsterprojekt. Es widerspricht allen Erkenntnissen und Notwendigkeiten aktueller Mobilitätskonzepte. Es ist vollkommen widersinnig, die A5 zur breitesten Autobahn Deutschlands auszubauen, während man gerade dabei ist, die S-Bahnlinie von Friedberg nach Frankfurt zu ertüchtigen. Das konterkariert alle Bemühungen, die Menschen für den öffentlichen Nahverkehr und ein umweltschonendes Mobilitätsverhalten zu gewinnen. Der geplante Ausbau der A 5 ist eine Kampfansage der FDP gegen die Mobilitätswende und den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter. Mit einer solchen Verkehrspolitik schädigen Minister Wissing und die Hessische Landesregierung Klima, Umwelt und Menschen in der Region und weit darüber hinaus. Während fast überall auf der Welt der Autoverkehr in Städten reduziert wird, versucht Porschefahrer Lindner wieder einmal das Rad der Geschichte zugunsten derer zurückzudrehen, für deren Interessen er sich schon immer stark macht.  Mit ihrer rückwärtsgewandten Kampagne für das Auto biedert sich die FDP in populistischer Weise der AfD und dem wachsenden rechten Lager in der Republik an, in der verzweifelten Hoffnung, auf diese Weise noch ihren politischen Untergang aufhalten zu können. Ihr dreister Angriff soll die Verkehrswende ausbremsen und alle fortschrittlichen Kräfte, die sich für eine zukunftsfähige Mobilitätspolitik einsetzen, in einen Abwehrkampf zwingen. Diese Methode, die von der Atomkraft, dem Klimaschutz, der Wärmewende und vielen anderen gesellschaftlichen Konflikten bekannt ist, soll die Gesellschaft weiter spalten. Exzessiver Autobahnausbau, Flatrate-Parken, Verschlechterungen für Radfahrer und Fußgänger sind mit uns nicht zu machen!

Zukunftsorientierte, menschen- und umweltfreundliche Mobilitätspolitik bedeutet u.a.:

  • Öffentliche Verkehrsmittel fördern und nicht den fossilen Individualverkehr.
  • Vorhandene finanzielle Mittel auch in den Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum stecken, um den Menschen eine komfortable Mobilitätsalternative zum Auto zu bieten.
  • In den Städten mehr Platz für Menschen schaffen und nicht für mehr und immer größere Autos. Mehr Platz zum Leben, weniger Parklätze für Blechkarossen!
  • Umweltschonendes, gesundheitsförderndes Fahrradfahren ermöglichen und nicht einschränken.
  • Die Aufenthaltsqualität für die Menschen in Städten und Ortschaften erhöhen, denn nur so lässt sich dem Internethandel etwas entgegensetzen.
  • Ein bezahlbares Deutschlandticket muss beibehalten bleiben. Dieselsubventionen und Dienstwagenprivileg dürfen dagegen gerne abgeschafft werden.
  • Eine Tempobegrenzung von 120 km/h auf Autobahnen reduziert den CO2-Ausstoß, verringert die Unfallgefahr und führt gleichzeitig zu flüssigem und entspanntem Fahren. Probieren Sie es aus!

(Den Autoaufkleber gibt es auf Anfrage. Wer Mitfahrende zur Raddemo sucht, darf sich ebenfalls gerne melden.)

Die verkehrspolitische Rückwärtsrolle alla FDP ist nicht hinnehmbar. Setzen wir uns weiter für eine lebenswerte Welt und eine menschenfreundliche und umweltschonende Mobilitätswende ein. Die Fahrraddemo am 29. September kann ein guter Auftakt dafür sein. Sie startet um 14 Uhr am Untermainkai. Weitere Informationen gibt es hier als PDF und auf www.stoppa5ausbau.de.