Kultur und Klimaproteste

Klimakrise und Klimaproteste haben längst Eingang in die Kulturszene gefunden. Drei aktuelle Veranstaltungsbeispiele seien hier erwähnt und ihr Besuch wird empfohlen.

VERGISS MEYN NICHT:

In den Kinos ist aktuell der Film „Vergiss Meyn nicht“ angelaufen. Ein Dokumentarfilm über die Baumhaussiedlungen im Hambacher Forst und ihre illegale Räumung 2018. Der Filmstudent Steffen Meyn dokumentierte mit einer 360°-Helmkamera die Proteste im „Hambi“. Steffen Meyn stürzte während der Räumung der Baumhaussiedlung „Beechtown“ von einer Hängebrücke in den Tod. Der Freund*innen und Mitstudent*innen von Steffen Meyn stellten diesen Film als Steffens Vermächtnis zusammen. Der Film wird ab dem 21. September nur für wenige Tage in den Kinos zu sehen sein. Z.B. in Frankfurt: Mal Seh’n Kino,  Marburg: Capitol, Darmstadt: Programmkino Rex. https://www.wfilm.de/vergiss-meyn-nicht/

PROTEST/ARCHITEKTUR: Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zeigt bis zum Januar 2024 in seinem Ausweichquartier am Frankfurter Ostend (in unmittelbarer Nähe zum Ostbahnhof) die Ausstellung „Protest/Architektur“. Gemeinsam mit dem Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien werden raumbesetzende Protestformen untersucht, deren Anfang im Barrikadenbau der Französischen Revolution gesehen werden. 13 Proteste in der Welt sind mit detailreichen Modellen, Fotos, Filmen und erläuternden Texten dargestellt. Ein lexikonartiger Katalog dient als erstes Nachschlagwerk dieser architektonischen Protestformen. Führungen finden samstags und sonntags um 15 Uhr statt. Aus Deutschland werden vorgestellt: Das Hüttendorf in Gorleben, Proteste um die Startbahn West, die Baumhaussiedlungen im Hambacher Forst, Lützerath, der Danneröder und Fechenheimer Wald. https://dam-online.de/veranstaltung/protest-architektur/

FOTOAUSSTELLUNG-KLIMABEWEGUNGEN: In der Foto-Wanderausstellung „Klimabewegungen“ von Tim Wagner werden auf großformatigen Fotoleinwänden Fotos von Lützerath, Dannenröder Wald, Hambacher Forst und Ende Gelände präsentiert. Wer die Ausstellung auf der Weseler Werft in Frankfurt verpasst hat, kann sie jetzt noch bis Anfang Oktober an der Waggonhalle in Marburg sehen. Am 28. September findet um 18.30 Uhr eine Einführung zur Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Semana Latina – Wald Welt Weit“ statt. Der Eintritt ist frei, ein Fotokatalog über die Ausstellung ist auf Wunsch zu erhalten. Die Waggonhalle Marburg liegt unmittelbar am Hbf-Marburg und ist ebenso wie das DAM Ostende perfekt mit dem (noch) 49 €-Ticket der Bahn zu erreichen.