Windkraft zum Anfassen – Begehung eines Windparks bei Wächtersbach

Das Bündnis Windpark Winterstein organisierte am 18. September in Kooperation mit dem Landesnetzwerk der Energiegenossenschaften in Hessen eine Exkursion zum Windpark „Vier Fichten“ bei Wächtersbach.

Aufgrund seiner Lage mitten im Wald, auf einem Bergrücken, der annähernd die Höhe des Wintersteinkamms besitzt, konnten die über 60 Teilnehmenden einen gute Vorstellung von einem zukünftigen Windpark auf dem Winterstein entwickeln. Mit dieser Begehung leistete das Bündnis einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die Windkraft. Die oft von Gegnern verbreiteten Horrorvisionen von zubetoniertem Wald, Lärm und Naturzerstörung relativierten sich vor Ort sehr rasch. Die 12 Windenergieanlagen sind in den Wald eingebettet und beeinträchtigen andere Funktionen des Waldes nur minimal. Der Windpark ist inzwischen geradezu eine Attraktion für Wanderer geworden. Es wird sehr deutlich, dass der Nutzen einer sauberen, CO2-freien Energiegewinnung den Eingriff in die Natur bei Weitem übertrifft.

Jürgen Staab vom Landesnetzwerk der Energiegenossenschaften Hessen (LaNEG) informierte über die Entstehung des Windparks „Vier Fichten“, gab allgemeine Informationen zum Windpark und beantwortete die vielen Fragen der Teilnehmenden. Erste Planungsgespräche fanden im Jahr 2012 statt und 2013/14 wurden durch die in der Region ansässige Firma „Renertec“ 12 Windenergieanlagen mit je 3 MW Nennleistung errichtet, wobei 7 Anlagen auf dem Gelände von Wächtersbach und 5 in Gründau stehen. Insgesamt können sie für bis zu 70.000 Menschen CO2-freien Strom produzieren. Die Teilnehmenden erfuhren zahlreiche Details, u.a. dass bereits nach 4 Monaten Betriebszeit das bei Herstellung der Anlage entstandene CO2 wieder eingespart ist. Obwohl Abschaltautomatiken vorhanden sind, die bei bestimmten Wetterlagen und zum Schutz von Fledermäusen die Windräder stoppen, beträgt die Abschaltzeit lediglich 0,2%.

Juergen-Staab-Vorsitzender-des-Landesnetzwerkes-der-Energiegenossenschaften-beantwortet-Fragen-zum-Windpark-Vier-Fichten-

Diethardt Stamm vom Energiebildungsverein forderte dazu auf, jetzt rasch in konzertiertem Vorgehen den Windpark Winterstein zu entwickeln und dabei das Bündnis Windpark Winterstein als breites Bürger:innen-Bündnis mit einzubeziehen. Aktuell diskutiere man schon wieder in den vier betroffenen Kommunen eine sog. Absichtserklärung, verzögere  das Verfahren durch Verschiebungen in Ausschüsse und nehme das dann sogar „aus aktuellen Gründen“ wieder in Kommunalparlamenten von der Tagesordnung. „Man könne zwar die Angst mancher Kommunalpolitiker:innen vor der Bundestagswahl teilweise nachvollziehen, aber darüber habe die Verantwortung für die Bevölkerung, die Natur und das Klima zu stehen“, sagte Diethardt Stamm. Deshalb werde man direkt nach der Wahl neue Analysen zur Bebauung der Fläche auf dem Winterstein veröffentlichen und noch einmal versuchen, mit den verschieden Flächeneigentümern gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Dabei werde man auch das hessische Umweltministerium zur Vermittlung mit einbinden. Eventuell könnte der entstehende Windpark auch gänzlich oder teilweise durch ein Konglomerat von Energiegenossenschaften in Hessen finanziert und erworben werden. Hierbei könnte auch das Landesnetzwerk (LaNEG), in dem 30 Energiegenossenschaften hessenweit organisiert sind, Unterstützung leisten.

Dr. Werner Neumann vom BUND unterstrich die Notwendigkeit eines raschen Ausbaus der Windenergie, ohne die die notwendige Energiewende nicht zu schaffen ist. Er stellte klar, dass die Windenergie mehr von der Politik als vom Wind abhängig ist. Er erläuterte auch, dass Windkraft dem Wald hilft und nicht schadet. Nicht nur durch die CO2-Reduktion, sondern auch z.B. durch die als Ausgleichsmaßnahmen vorgenommenen Aufforstungen. Vom tatsächlichen Flächenbedarf eines Windrades, der bei Weitem nicht so hoch ist wie von den Gegnern immer dargestellt, konnten sich die Teilnehmenden direkt vor Ort einen guten Eindruck verschaffen.

Geschäftsführer Stefan Heimrich erläutert die Windradtechnik und die Teilnehmenden haben Gelegenheit die 'Schöne Gela' zu besichtigen.

Zum Schluss der Wanderung hatten die Teilnehmenden dann Gelegenheit, die „Schöne Gela“, das Windrad der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG, kennenzulernen und sogar von innen zu besichtigen. Geschäftsführer Stefan Heimrich erläuterte die Technik der „Schönen Gela“.  Ihre Nabenhöhe beträgt 140 m und der Rotordurchmesser 112 m. Obwohl sie somit deutlich kleiner ist als heute errichtete Anlagen, liefert sie jährlich im Schnitt rund 6.000.000 kWh Strom, insgesamt inzwischen ca. 45.000.000 kWh.  Die genauen technischen Daten der „Schönen Gela“ sind hier nachzulesen. Der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal gelang es, innerhalb von nur 6 Wochen ca. 1,5 Millionen € als Grundstock für den Kauf des Bürgerwindrades einzusammeln, das aktuell etwa 4% Rendite abwirft, wobei die Tendenz steigend ist, denn die Kreditzinsen sinken ja kontinuierlich. 130 Bürger:innen aus den umliegenden Kommunen sind an der „Schönen Gela“ beteiligt. Das Windrad befindet sich mit allen 12 Anlagen in einem gemeinsamen „Pool“, damit Einnahmen und Risiken gleichmäßig verteilt werden.

Hans-Dieter Wagner u.a. Redner erinnerten auch an die bevorstehende Bundestagswahl, die entscheidende Bedeutung für die Eindämmung der Klimakatastrophe hat. Energiewende und Klimaschutz dürften ökonomischen und sozialen Interessen nicht nachgeordnet werden. Die Folgen des menschengemachten Klimawandels und die unvorstellbaren Kosten treffen vor allem die sozial Schwächeren. Es gelte daher Parteien zu wählen, die den Schutz des Klimas als vorrangig verstehen und nicht nur mit Einschränkungen vertreten. Auch zur Unterstützung des am 24. September stattfindenden Klimastreiks von Fridays for Future wurde aufgerufen.

Die FDP „profiliert“ sich erneut „dreist und unwissend“ als Windkraft-Gegner

Sowohl die FDP in Friedberg als auch in Rosbach versuchen – trotz Absichtserklärung – einen Windpark auf dem Winterstein in altbekannter Weise zu unterlaufen. In Rosbach beschwört die FDP das Horrorszenario eines „Industriegebietes“ auf dem Winterstein herauf, in dem „tausende Tonnen Stahl und Beton“ verbaut werden und neu zu bauende Straßen die Natur zerstören. Güssgen-Ackva von der FDP in Friedberg stößt erwartungsgemäß ins selbe Horn und nennt den Windpark eine „gigantische Naturzerstörung“. Diese Behauptungen können wir nur mit „dreist und unwissend“ zusammenfassen. Die Wetterauer Zeitung übernahm diese Formulierung als Titel für ihren Artikel vom 15.09.2021, in dem sie sich ausführlich mit unserer Pressemitteilung beschäftigte.  Den Wortlaut unserer Pressemitteilung zur FDP-Position können Sie hier nachlesen.

Bündnis Windpark Winterstein zur „Absichtserklärung“ der Anrainerkommunen

In einer Presseerklärung nahm das Bündnis Windpark Winterstein am 03. 09.2021 Stellung zur sog. „Absichtserklärung“, die aktuell in den Gremien der vier Kommunen diskutiert wird. Die öffentliche Gremienvorlage der Stadt Rosbach können Sie hier einsehen. Das Bündnis Windpark Winterstein stellte dazu in einer Pressemitteilung fest, dass die bisherige Verhinderungspolitik der vier Kommunen gescheitert ist und jetzt in Gesprächen mit Hessenforst und Bundesforst nach einem Ausweg gesucht wird.

In der diskutierten Gremienvorlage bewegen sich die Kommunen zumindest auf unsere Position zu. So ist dort z.B. zu lesen, „dass die Ausnutzung des Windparkpotenzials des Gesamtstandortes prioritäres Ziel ist.“ Allerdings muss deutlich kritisiert werden, dass ein gemeinsamer Runder Tisch abgelehnt wird und sowohl das Windpark-Bündnis als auch die Bürgerschaft insgesamt nicht in die Gespräche eingebunden werden, sondern erst nachträglich informiert werden sollen. Das entspricht nicht unserer Vorstellung von Demokratie und Mitwirkung. Die vollständige Pressemeldung können sie hier nachlesen.

Windkraft zum Anfassen – Begehung des Windparks „Vier Fichten“ bei Wächtersbach

Das Bündnis Windpark Winterstein lädt gemeinsam mit dem Landesnetzwerk der Energiegenossenschaften Hessen e.V. (LaNEG) am Samstag, dem 18. September, um 11 Uhr zu einer Begehung des Windparks „Vier Fichten“ bei Wächtersbach ein. Vom Autohaus am Ortseingang von Wächtersbach-Wittgenborn aus führt ein bequemer Fußweg in ca. einer Stunde zum Windpark. Eine PDF-Einladung mit weiteren Informationen und Karten zum Ausdrucken finden Sie hier.

Lage der 12 Windenergieanlagen des Windparks "Vier Fichten"

Jürgen Staab vom Landesnetzwerk der Energiegenossenschaften Hessen (LaNEG) wird vor Ort über den Windpark informieren. Die „schöne Gela“, ein Windrad der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG, darf – auch von innen – besichtigt werden. Der dortige Betriebsführer von der in Brachttal ansässigen Renertec GmbH wird dann einige Details zur im Windrad verbauten Technik erläutern. Auch Sprecher:innen vom Bündnis Windpark Winterstein werden aktuelle Informationen beisteuern. Anschließend geht es dann wieder zu Fuß zurück. Auch wenn der Aufenthalt im Freien stattfindet, sind natürlich die aktuellen Coronaregeln zu beachten. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich dieser Exkursion anzuschließen und sich über die Windenergienutzung zu informieren. Sicher erhalten wir neben den persönlichen Eindrücken auch viele Anregungen für den zukünftigen Windpark Winterstein. Für eine bessere Organisation bitten wir möglichst um Anmeldung unter querstellen-friedberg@t-online.de .

Bürgermeister:in lehnen Runden Tisch zum Windpark Winterstein ab – Pressemitteilung dazu vom Bündnis Windpark Winterstein

Nachdem unser wiederholt vorgetragener Vorschlag, einen Runden Tisch zum Windpark Winterstein einzurichten, durch die Bürgermeister:in der vier Anrainerkommunen erneut zurückgewiesen wurde, veröffentlichte das Bündnis Windpark Winterstein im August 2021 eine Pressemitteilung, die hier leicht verändert wiedergegeben wird:

Seit vielen Jahren ist das Thema Windkraft auf dem Wintersteingelände in der Diskussion. Nachdem dieses Gelände vom Land Hessen als Windvorrangfläche ausgewiesen wurde und die Bürgermeister der Anrainerkommunen Friedberg, Rosbach, Ober-Mörlen und Wehrheim sich hartnäckig als Windkraft-Verhinderer profilierten, wurde im Herbst 2020 das Bündnis Windkraft Winterstein gegründet. Dahinter stehen mittlerweile 29 Organisationen mit mehreren 1000 Mitgliedern. In diesem Rahmen wurde den Bürgermeistern mehrfach verdeutlicht, dass ihre provokativen Äußerungen, wie „wir sind für Windkraft und haben 3 Anlagen in Planung“ bei einem Gelände mit einer Kapazität von eher 23 Anlagen nicht hinnehmbar sind.

Um einvernehmlich möglichst schnell im positiven Sinne für die kommunalen Haushalte und das Einbinden der Bevölkerung handeln zu können, wurde vor 3 Monaten ein Runder Tisch zur Diskussion und zum Austausch von Details von dem Bündnis vorgeschlagen. Dies wurde auch sofort von der hessischen Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz, begrüßt und aufgegriffen. Sie brachte sogar weitere Landesinstitutionen für eine neutrale Moderation ins Spiel. Diese konkreten Vorschläge wurden von den Bürgermeistern nicht direkt abgelehnt, sondern einfach ausgesessen. Alternative und ausreichende Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele und zur Abwendung der Klimakatastrophe wurden nicht genannt. In Anbetracht des aktuell großflächig zerstörten Waldes und der zunehmenden Wetterextreme, erwartete das Bündnis, dass die Bürgermeister endlich ihre Verhinderungstaktiken einstellen und die Dringlichkeit des Windkraft-Ausbaus anerkennen. Da dies aber nicht der Fall war, bemühte sich das Bündnis Anfang August noch einmal mit einem freundlichen und erklärenden Schreiben um einen Runden Tisch – u.a. mit der Einbindung von Bundes- und Hessenforst und dem Planungsbüro – an die 4 Bürgermeister. Ausdrücklich wurde auch auf deren Verantwortung hingewiesen, damit diese im Sinne der Bürger:innen und notwendiger Energie- und Klimamaßnahmen handeln. (…)

Die nun vom Rosbacher Bürgermeister Steffen Maar in Absprache mit den drei anderen Bürgermeistern mitgeteilte „Antwort“ löste beim Bündnis Windkraft Winterstein Empörung aus. Statt endlich die Bürger:innen und die vielen im Bündnis vorhandenen Expertenorganisationen mit einzubinden, wurde frech auf einen angeblich schon durchgeführten sog. „runden Tisch“ ausschließlich unter Einbeziehung der beiden staatlichen Waldbesitzer hingewiesen. Völlig dreist wurden die Menschen, von denen die Bürgermeister gewählt wurden oder auch Energie– und Windkraftexperten ausgeschlossen. Man habe sich sogar schon auf einen Entwurf „über die Nutzung der jeweiligen Grundstücke für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen verständigt“. Die Inhalte der Vereinbarung verschwiegen die Bürgermeister und verwiesen auf Beschlüsse nach der Sommerpause in den „Gemeindegremien“. Die Rede war dabei von einem „eingriffsminimierten Parklayout“. Mit diesem Phantasiebegriff wollen die Bürgermeister vermutlich weiter auf die Verhinderung von erneuerbaren Energien und somit einen endgültig kaputten Wald setzen. Dazu passt dann auch, dass die Bürgermeister „um Geduld“ bitten, bis die „demokratischen Beschlüsse in den Gemeindevertretungen getroffen sind“. Für das Bündnis sieht Demokratie anders aus und unsere Geduld ist vorbei. (…)

An die Bürgermeister:in appelliert das Bündnis, den Begriff „Demokratie“ nicht weiter zu missbrauchen und ganz schnell einem nicht geschönten, zeitnahen Runden Tisch unter Beteiligung der im Bündnis zusammengeschlossenen Bürger:innen und Organisationen zuzustimmen. (…)

Der Weltklimarat hat die neuesten Forschungsergebnisse vorgestellt: Die Zeit drängt mehr als bisher befürchtet, die Folgen der menschengemachten Klimakatastrophe werden früher und wesentlich heftiger zu spüren sein – wenn wir nicht endlich beherzt und deutlich gegensteuern. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten rund 5°C plus erreicht werden, der Meeresspiegel um 2 Meter steigen. Und wir dürfen nicht vergessen: Die Erderwärmung endet nicht an der nächsten Jahrhundertgrenze. Wenn wir nicht tatkräftig gegensteuern, werden die Temperaturen unaufhaltsam weiter steigen und das Überleben der Menschheit gefährden.

Das Bündnis Windkraft Winterstein verlangt nun von der Bürgermeisterin Paulenz und den Bürgermeistern Antkowiak, Sommer und Maar, dass diese den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom April 2021 auch einmal zur Kenntnis nehmen, denn nicht nur das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung verstößt gegen die Pariser Beschlüsse, sondern im „Kleinen“ auch das Agieren dieser Kommunalvertreter gegen eine der größten hessischen Windkraftflächen.

Sprecher:innen des Bündnisses Windkraft Winterstein: Dr. Werner Neumann für den BUND Arbeitskreis Energie Hessen und Bund, Hans-Dieter Wagner für die Anti-Atom-Gruppe Querstellen-Friedberg, Diethardt Stamm für den Energiebildungsverein, Volkmar Heitmann für Wetterau im Wandel, Klaus Kissel für das Bündnis WIR, Betina Quägber-Zehe für die Grünen Rosbach und Silvana für Fridays for Future Hochtaunuskreis.

Ein deutliches Zeichen für die Windenergie auf dem Winterstein

Mit einer großen Sternwanderung unterstrich das Bündnis Windpark Winterstein am 13. Juni 2021, dass viele Bürger*innen und Organisationen der Region das Hinauszögern eines Windparks im Vorranggebiet Winterstein nicht mehr länger akzeptieren. Fast 150 Menschen waren in drei Wandergruppen von Friedberg, Rosbach und Wehrheim aufgebrochen, um sich an der Dörrhütte zu einem Demonstrationszug zu vereinigen und gemeinsam auf dem „Mainzer Kopf“ symbolisch ein erstes Windrad zu errichten. Die inzwischen baumlose, 420 m hohe Anhöhe könnte zukünftig einer der möglichen Standorte für Windenergieanlagen werden. Ein breites Bündnis aus 28 Organisationen, von Jung bis Alt, von Fridays for Future bis zur „Oldie-Gruppe“ Grünspan, über die großen Naturschutzverbände BUND und Nabu, viele Energievereine und -genossenschaften, die verschiedensten Bürger*innen-Gruppen, bis zu den Parteien DIE GRÜNEN und DIE LINKE, betonte die Notwendigkeit der Windenergiegewinnung auf dem Winterstein. Alle Redner*innen auf der Kundgebung forderten einen raschen Ausbau eines großen und effizienten Windparks, kritisierten die Verhinderungspolitik der in den vier Anrainerkommunen regierenden Parteien und machten deutlich, dass zum Schutz des Klimas und zur Umsetzung der Energiewende ein Windpark Winterstein unverzichtbar ist.

Eine kurze Bildergeschichte in unserer Kategorie FOTOS vermittelt einen kleinen Eindruck von dieser Sternwanderung. Auch wenn die Veranstaltung ein erfreuliches Echo in den Medien fand, blieben naturgemäß viele Argumente ungenannt, weshalb hier kurze Auszüge aus den Redebeiträgen in einer PDF-Datei wiedergegeben werden. Das Bündnis Windpark Winterstein wird nicht locker lassen, bevor sich tatsächlich Windräder auf dem Winterstein drehen und sauberen Strom produzieren.

Sternwanderung zum „Mainzer Kopf“ mit symbolischer Errichtung des ersten Windrades im Wintersteingebiet!

Das Bündnis Windpark Winterstein durchbricht den Stillstand bei der Windenergienutzung auf dem Winterstein und errichtet symbolisch ein erstes Windrad auf dem „Mainzer Kopf“. Der „Mainzer Kopf“ liegt innerhalb des Windvorranggebietes 7805 an der Grenze von Friedberg und Rosbach. Bedingt durch die fortgeschrittene Klimakrise, anhaltende Trockenheit, Borkenkäferbefall und Windbruch ist der „Mainzer Kopf“ bereits gänzlich frei von Bäumen. Aufgrund seiner Höhe von 420 m ist er – wie viele andere Plätze auf dem Wintersteinkamm – gut für Windenergieanlagen geeignet. Die sich beschleunigende Erderhitzung duldet keinen Aufschub mehr. Auch die Kommunen Friedberg, Rosbach, Wehrheim und Ober-Mörlen müssen ihren Beitrag zur Rettung des Klimas leisten und die Windenergie auf dem Winterstein jetzt anpacken.

Mit dieser Sternwanderung setzt sich das Bündnis Windpark Winterstein, in dem sich 28 Organisationen der Region zusammengeschlossen haben, für die Windenergienutzung auf dem Winterstein ein!   Alle Bürger:innen und Organisationen, die ebenfalls für den Ausbau der erneuerbaren Energien eintreten wollen, sind herzlich eingeladen, an unserer Sternwanderung teilzunehmen. Wir starten von drei Punkten in Friedberg/Ockstadt, Ober-Rosbach und Wehrheim und treffen uns auf dem „Mainzer Kopf“ zur Errichtung unseres Windrades und einer kurzen Kundgebung.

Karte mit den drei Startpunkten und Routen unserer Sternwanderung

Sternförmig ist der „Mainzer Kopf“ von drei Startpunkten aus leicht zu erreichen und auch für einen Familienausflug geeignet. Die einfache Gehzeit beträgt ca. 1 Stunde. (Bitte auf geeignetes Schuhwerk achten.) Insgesamt handelt es sich um einen angenehmen Halbtagesausflug.

Startpunkt 1:     Parkplatz an der Ockstädter Autobahnbrücke. Die einfache Strecke ist von hier aus ca. 4 km lang und die Gehzeit beträgt ca. 60 Minuten. Ansprechpartnerin: Erika Scheller-Wagner, Handy 01575-4646409.

Startpunkt 2:     Parkplatz „Johannesecke“ an der Autobahnbrücke Ober-Rosbach. Die einfache Strecke beträgt von dort ca. 2,5 km und ist in ca. 50 Minuten zu bewältigen. Ansprechpartnerin: Betina Quägber-Zehe, Handy 0174-705299.

Startpunkt 3:     Wanderparkplatz Pfaffenwiesbach. Einfache Streckenlänge ca. 5 km, Gehzeit etwa 70 Minuten. Ab der „Kapersburg“ verkürzt sich die Strecke auf ca. 3 km und ist in 40 Minuten leicht zu schaffen. Ansprechpartnerin: Katrin Willkomm, Handy 01577-1987554. Die Wege sind auch für Mountainbikes geeignet.

Zeitplan (ohne Gewähr): 13:00 Uhr: Sammeln an den Startpunkten und Beginn der Sternwanderung zum Mainzer Kopf. Für alle Teilnehmenden ist die Dörrhütte der erste Zielpunkt, von wo es dann gemeinsam zum „Mainzer Kopf“ geht. 14:30 Uhr: Zeitlich befristete Errichtung des 1. Windrades. 15:00 Uhr: Kundgebung zur Windenergie mit Beiträgen von: Diethardt Stamm (Energiebildungsverein), Dr. Werner Neumann (BUND), Klaus Seipel (Grünspan), Dr. Klaus Wagner (Sonnenstromverein Hessen), Michaela Colletti und Florian Übelacker (Die Grünen) und Sven Weiberg (Die Linke). Kaffee, Sekt, Imbiss und evtl. Sitzunterlagen sind selbst mitzubringen!

Sowohl die Sternwanderung als auch die Kundgebung finden selbstverständlich unter Einhaltung der notwendigen Corona-Hygiene-Maßnahmen statt. Sinkende Inzidenzwerte, durchgehender Aufenthalt im Freien und großer Abstand zueinander sorgen für sehr geringes Infektionsrisiko. Wenn der Abstand 1,50 m unterschreitet, ist eine FFP2-Maske zu tragen. Auch Rücksichtnahme auf die Natur ist für uns selbstverständlich, wozu es bei Beginn der Wanderung noch Hinweise geben wird. Die Sternwanderung ist bei den Ordnungsämtern der drei betroffenen Kommunen angemeldet und genehmigt.

Im Vordergrund das 1. Windrad des Bündnis Windpark Winterstein

Für Neugierige hier die technischen Informationen zu unserem Windrad: Zu Testzwecken wurde das Windrad schon einmal bei Ober-Wöllstadt aufgebaut. Auf dem Foto lassen sich Form, Proportionen und Farbe unseres Windrades erkennen. Die Nabenhöhe beträgt 3 m, der Radius des Rotors 1,25 m. Baumaterial ist umweltfreundliches Holz. In Einzelteilen kann das Windrad leicht – ohne Verbreiterung der Waldwege(!) – zum „Mainzer Kopf“ getragen werden. Vor Ort wird es schließlich verschraubt und für die Dauer der Veranstaltung aufgerichtet. Im Hintergrund wird der Funkturm auf dem Steinkopf zu sehen sein, so dass ein gutes Foto entstehen kann. Banner und Plakate dürfen selbstverständlich gerne mitgebracht werden.

Zur besseren Vorbereitung bitten wir um Anmeldung der voraussichtlich teilnehmenden Personenzahl und des Startpunktes. Bitte an querstellen-friedberg[at]t-online.de.  Vielen Dank.

Stand der Vorbereitung: 11. Juni 2021. Eine Einladung mit allen aktuellen Informationen, einschließlich der Wanderkarte, kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden. Die Sprecher*innen des Bündnis Windpark Winterstein

Staatsministerin Priska Hinz unterstützt Forderung nach einem Runden Tisch zur Windenergie Winterstein

Bereits Ende 2020 hatte das Bündnis Windpark Winterstein Kontakt mit Umweltministerin Priska Hinz aufgenommen. In ihren Schreiben begrüßt sie unsere Bemühungen um Nutzung der Windenergie auf dem Wintersteinkamm  und bietet ihre Unterstützung bei der Einrichtung eines Runden Tisches an.  (Vgl. vorstehende Beiträge von Febr. bis Mai)

Das Bündnis hatte daraufhin die Bürgermeister*in den vier Anrainerkommunen angeschrieben, deren Reaktion jedoch eher „verhalten“ ausfiel und noch keine konkrete Zusage enthielt. Mit einer Pressemitteilung nimmt das Bündnis Windpark Winterstein zur aktuellen Diskussion Stellung.

Einladung zu Rundem Tisch Winterstein

Nach wiederholtem schriftlichem Austausch mit Staatsministerin Priska Hinz bittet das Bündnis Windpark Winterstein Anfang Mai 2021 die Bürgermeister:in der Anrainerkommunen um ihre Bereitschaft, an einem Runden Tisch zur Entwicklung des Windvorranggebietes auf dem Winterstein mitzuwirken, der von der Landesenergieagentur Hessen (LEA) moderiert werden könnte. Hier der Wortlaut unserer Anfrage an die Bürgermeister:in als PDF.

Anfrage DIE LINKE/PIRATEN an den Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV)

Die Fraktion DIE LINKE / PIRATEN PARTEI stellte am 28. April 2021 einen Antrag an die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV), in dem sie eine unter energetischen Gersichtspunkten optimale Entwicklung des Windvorranggebietes auf dem Winterstein fordet. Dieser Antrag, dessen Wortlaut Sie hier als PDF einsehen können, steht im Einklang mit den Zielen des Bündnis Windpark Winterstein.