Sie sind hoffentlich gut ins neue Jahr gekommen und haben nicht vergessen, an Silvester auf das Abschalten von Philippsburg 2 anzustoßen!? In den letzten 8 Jahren gab es schließlich nur 3 x Gelegenheit, ein solches Ereignis „zu feiern“.
Aber noch bleiben uns 6 Atomkraftwerke, viele Zwischenlager und jede Menge Atommüll erhalten und daher gibt es auch 2020 noch genug zu tun.
Nach langer Pause werden 2020 erstmals wieder CASTOREN aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield erwartet. Allein 6 Stück sollen ins Zwischenlager nach Biblis rollen. Aus diesem Grund plant atomkraftENDE.darmstadt am 2. Februar einen Aktionstag am Bahnhof in Biblis. Beginn wird um 13 Uhr sein. Querstellen bietet Mitfahrgelegenheiten an oder hilft bei Absprachen. Hier geht es zum Flyer.
Aber auch die Atomlobby ist sehr aktiv und arbeitet intensiv an einem Come-back der Atomkraft. Unter dem Vorwand des Klimaschutzes wird selbst in seriösen Medien (z.B. Spiegel) wieder massiv für die angeblich so sauberen, smarten und sicheren Atomreaktoren der 4. Generation geworben.
Die Bundesregierung hat gerade wichtige Entscheidungen zum Kohleausstieg getroffen:
Damit der umkämpfte Hambi – das wichtigste Symbol für den Widerstand gegen die Kohleverstromung – erhalten bleiben kann, wird stattdessen Garzweiler II komplett ausgekohlt und alle Dörfer um den Tagebau sollen fallen. Sogar Morschenich und Manheim in unmittelbarer Nähe des Hambi werden zerstört. Dann bleibt der Hambi als kleine Insel in einer weitgehend durch den Tagebau zerstörten Region stehen.
Zwar sollen in NRW jetzt einige ältere Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, aber gleichzeitig geht das neue Kraftwerk Datteln IV ans Netz.
Zwischen 2022 und 2025 wird kein einziges Kohlekraftwerk abgeschaltet und der Kohleausstieg vermutlich frühestens 2038, d.h. in 19(!) Jahren vollzogen sein.
NRW(E)-Ministerpräsident Laschet sieht in diesen Beschlüssen einen wichtigen „Durchbruch für den Klimaschutz“. Er spricht von einem „Paket der Vernunft“. Möglicherweise liegt das auch daran, dass allein NRW ca. 15 Milliarden für den Strukturwandel erhält. Für das Klima sind die vorliegenden Entscheidungen eine Katastrophe und müssen unbedingt nachgebessert werden.
Wir dürfen allerdings daran erinnern, dass 2021 wieder eine Bundestagswahl ansteht und die Rechten sich unverhohlen für eine Renaissance der Atomkraft und weiterhin für die Kohleverstromung aussprechen. Selbst wenn sowohl von der GroKo als auch von der Energiewirtschaft zurzeit das Aus für die Atomkraft nicht in Frage gestellt wird, könnte dies nach der Wahl – wenn innerhalb von 12 Monaten alle 6 noch laufenden Atomkraftwerke abgeschaltet werden müssen – vielleicht wieder anders klingen. Wir sollten also aufmerksam bleiben und die allzu durchschaubaren „Beruhigungspillen“ lieber nicht schlucken.




Am 15. Dez. 2018 fand unsere Mahnwache zum 8-jährigen Bestehen eingezwängt zwischen Fahrradständern, abgestellten Motorrädern, Elvis-Säule und Fahrbahn statt. Die Friedberger Ordnungsbehörde hatte uns diesen Platz zugewiesen, das Aufstellen eines Pavillons untersagt und gleich noch eine lange Liste mit weiteren Verboten beigefügt. Vor Ort konnten wir für diese Entscheidung keinen nachvollziehbaren Grund feststellen, denn sowohl das nördliche Ende („Kleine Freiheit“) wie auch das südliche Ende des Elvis-Presley-Platzes waren vollkommen frei. Bei Organisatoren und Besuchern wurde lebhaft darüber spekulieren, aus welchen Bewegründen uns die beantragte „Kleine Freiheit“ als Versammlungsort verwehrt blieb.
Querstellen-Friedberg trifft sich zu seinem 8-jährigen Bestehen am 15. Dezember von 11 -13 Uhr am Elvis-Presley-Platz in Friedberg (Ecke Wolfengasse/Kaiserstraße), um für einen konsequenteren Klimaschutz zu werben. Deutschland – einem der reichsten Länder der Erde – wurde gerade auf der Klimakonferenz in Katowice der wenig schmeichelhafte Preis „Fossil des Tages“ verliehen, weil es seine für 2020 gesetzten Klimaziele verfehlen wird. Beim Klimaschutzindex wurde Deutschland von Rang 22 auf Rang 27 herabgestuft. Deutschland ist weltweit der sechstgrößte Treibhausgas-Produzent und verstromt mehr Braunkohle als jedes andere Land der Erde. Peinlich ist auch, dass die Kohlekommission bisher keine Beschlüsse zum Kohleausstieg vorlegen konnte und die Bundesregierung daher mit leeren Händen zur Klimakonferenz reisen musste. Trotz dieser wenig erbaulichen Lage laden wir alle Interessierten zu unserem Jahrestag ganz herzlich zu Kaffee, Glühwein und Kinderpunsch an unserem Infostand ein. Der Eisbär kommt auch!

