Drei Filme zur Energiewende

Unter dem Motto „Drei Filme – X Gründe für die Energiewende“ startet das Friedberger Aktionsbündnis mit einem kleinen Filmfestival ins Jahr 2013.

Wir haben drei sehr sehenswerte Dokumentarfilme ausgewählt, die sich mit zentralen Themen des Atomausstiegs beschäftigen: Der Film „Das Ding am Deich“ aus dem Jahr 2012 berichtet auf sympathische Weise vom unermüdlichen Widerstand der Bevölkerung gegen das Atomkraftwerk in Brokdorf. „Yellow Cake“ von 2010 gewährt Einblicke in die Gewinnung von Uranerz und „Leben mit der Energiewende“ von 2012 diskutiert die aktuellen Fragen nach dem Atomausstiegsbeschluss der Bundesregierung.

Sie sind herzlich eingeladen. Die Filmvorführungen beginnen jeweils um 20 Uhr im Bistro Pastis. Bereits ab 19 Uhr ist geöffnet, damit Sie sich einen guten Platz und Getränke sichern oder sich an unserem Infotisch mit Informationsmaterial eindecken können. Der Eintritt ist frei. Über eine Spende freuen wir uns.

Weitere Informationen zu den Filmen finden Sie hier.

Stellungnahme des Aktionsbündnisses zur Befragung der Bürgermeister

Ein Jahr nach der Atomkatastrophe in Fukushima, welche Auswirkungen hatte die Atomkatastrophe auf die Politik in Ihrer Kommune?

Zum Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima hatte das Friedberger Aktionsbündnis gegen Atomkraft die Bürgermeister von zehn Wetterauer Kommunen befragt, welche Auswirkungen die Ereignisse in Fukushima auf die Politik in ihrer Kommune hatte.  An der Umfrage haben sich die Bürgermeister der Städte Butzbach, Karben, Niddatal, Ober-Mörlen, Rosbach und Wölfersheim nicht beteiligt. Als Aktionsbündnis bedauern wir natürlich, dass die Bürgermeister dieser Kommunen ihre Bestrebungen nicht ausreichend transparent machen. „Dass sich die Gemeinde Wöllstadt hinsichtlich der Energieeinsparung und Förderung von erneuerbaren Energien gesetzeskonform verhält“,  teilte uns der Wöllstädter Bürgermeister als alleinige Antwort auf unseren Fragenkatalog mit.

Die Städte Friedberg und Bad Nauheim haben uns dagegen umfangreiches Material zur Verfügung gestellt. In Friedberg regiert ein rot-grünes Bündnis, das im Koalitionsvertrag erklärtermaßen die Energiewende unterstützen möchte, und in Bad Nauheim regieren die Grünen in einer schwarz dominierten Koalition mit.

Bei der Frage nach den Auswirkungen auf die politische Diskussion und den daraus abgeleiteten politischen Zielen zeigt sich der Unterschied im konkreten Handeln beider Kommunen. Bürgermeister Häuser aus Bad Nauheim beschreibt hier, dass die Themen erneuerbare Energien und dezentrale Energieversorgung bereits vor der Atomkatastrophe in Fukushima aktuell waren. Seiner Ansicht nach sei es aber zu einer größeren Akzeptanz und höheren Sensibilität für diese Themen gekommen. Bürgermeister Keller verweist für Friedberg auf den im Internet einsehbaren Koalitionsvertrag, der unter anderem als Ziel eine Umstellung des städtischen Strombedarfs auf dezentrale, regenerative Energien bis 2016 vorsieht. Eine Übersicht der aus den Friedberger Gremien eingereichten Anträge und Berichte zeigt, dass eine öffentliche Diskussion gewünscht und gefördert wird. Unter anderem wurde der Magistrat beauftragt, ein Konzept zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen zu erstellen, in welchem zu jeder regenerativen Energiequelle alle erforderlichen Phasen von der Planung über die Finanzierung bis zum konkreten Betrieb berücksichtigt werden sollen. Das Bestreben, den Atomausstieg voranzutreiben und gleichzeitig die regionale Wirtschaft zu fördern,  ist deutlich erkennbar.

In  Bad Nauheim scheint die Diskussion noch nicht so weit fortgeschritten zu sein. Eine Beteiligung der Bürger an bereits installierten Anlagen bzw. zukünftigen Anlagen ist nach Aussage von Bürgermeister Häuser ausreichend gewährleistet durch die Stadtwerke, die zu 100% im Eigentum der Stadt sind. Friedberg geht hier weiter und möchte in seinem Konzept zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen auch die Möglichkeit einer direkten Kapitalbeteiligung der Bürger geklärt haben.

In beiden Städten wurde viel Geld in die energetische Sanierung städteeigener Gebäude gesteckt. Wie viele dieser Arbeiten auf laufende Renovierungsmaßnahmen (z.B. neue Heizung oder neue Fenster) entfällt und wie viele Maßnahmen ein wirklicher Schritt in eine andere Zukunft sind, ist oft schwer zu unterscheiden.

Bei den bereits installierten Photovoltaikanlagen hat Bad Nauheim eine Kapazität von 300 kWp erreicht, während es in Friedberg ungefähr 150 kWp sind (gemeindeeigene Gebäude und Gebäude der jeweiligen Wohnungsbaugesellschaften).

Bad Nauheim steht mit dem Regionalverband zu Fragen der Vorranggebiete zur Windenergienutzung noch in Verhandlung. Friedberg hat sich mit den Gemeinden Ober-Mörlen, Rosbach und Wehrheim zu einem Windparkprojekt am Winterstein zusammengeschlossen.

Trotz der zahlreichen Willenserklärungen und ersten Ansätze zur Förderung der Energiewende zeigt sich doch auch, dass im vergangenen Jahr noch wenig konkret umgesetzt wurde. Hier wird deutlich, wie mühevoll und langwierig der Realisierungsprozess sein wird und wie leicht er im Laufe der Zeit auch im Sande verlaufen kann. Beharrliche Arbeit und auch Druck von der Bevölkerung werden notwendig sein, um die Umsetzung von Beschlüssen, die im Laufe des letzten Jahres gefasst wurden, einzufordern.

Inge Faber und Sascha Jetzen

„Fall out 2012“

Es war zu erwarten, dass die großen Stromkonzerne wieder versuchen werden, den beschlossenen Atomausstieg aufzuweichen. Dass sie ihren Gegenangriff so schnell starten, ist aber schon ziemlich dreist. Unter dem Motto „Der Ausstieg muss bezahlbar bleiben“ überziehen sie zurzeit die Republik mit einer Medienkampagne und schüren die Angst vor hohen Stromkosten. Sie wissen genau, dass dies ein guter Hebel ist, um die Stimmung in der Bevölkerung wieder umzudrehen. Dass die Stromkonzerne trotz abgeschalteter Atomkraftwerke hohe Gewinne machen, wird einfach unterschlagen. Die Anti-Atom-Bewegung ist also weiterhin gefordert, denn der Atomausstieg ist noch lange nicht durchgesetzt.
Man darf sicher festhalten, dass die Umsetzungsschritte zum Atomausstieg im vergangen Jahr sowohl bundesweit als auch regional häufig hinter den Ankündigungen zurückblieben. Auch unsere Umfrage bei den Bürgermeistern der Wetterau bestätigt, dass die Energiewende vor Ort nur langsam voranschreitet. Von den zehn angeschriebenen Kommunen haben lediglich die Bürgermeister von Bad Nauheim und Friedberg geantwortet, bei denen wir uns ausdrücklich bedanken möchten. Gerade in Friedberg sind zahlreiche positive Willensbekundungen zu erkennen, aber auch hier geht die Umsetzung konkreter Projekte langsam voran. (Vgl. auch unsere Presseinformation unter Berichte.) Begrüßenswert sind die Photovoltaikanlagen, die gerade auf den Dächern von Augustinerschule und Kreishaus installiert werden. Spannend wird sicher auch, ob die interkommunale Umsetzung eines Windparks am Taunusrand, die auf unserer Diskussionsveranstaltung „Wie wird die Wetterau atomstromfrei?“ angekündigt wurde, tatsächlich Wirklichkeit wird. Dies wäre ein deutlicher Beitrag zur Energiewende vor Ort.
Auf Bundesebene gewinnt man den Eindruck, dass die Energiewende nicht gerade vorangetrieben wird. Der Austausch des Bundesumweltministers führt wohl kaum zu einer Beschleunigung, die Suche nach einem Endlager ist weiterhin unbefriedigend und auch der Beschluss, die energieintensiven Industrieunternehmen für weitere 10 Jahre von der EEG-Umlage zu befreien, muss eher als „Entschleunigung“ gesehen werden. Rund 25 000 Betriebe  erhalten weiter verbilligten Strom und der Bund verzichtet jährlich auf Einnahmen in Höhe von ca. 2,3 Milliarden Euro.

Erfreulich ist allerdings das Erstarken der Anti-Atom-Bewegung in Japan, die sich der Wiederaufnahme der Atomstromproduktion entgegenstellt.
Auch das Friedberger Aktionsbündnis wird nach der Sommerpause wieder seine Aktivitäten fortsetzen:

Am Sonntag, dem 2. September, starten wir mit einer Fahrt zur „Morbacher Energielandschaft“ in der Nähe von Bad Kreuznach, mit der wir einen Informationsbeitrag zur regionalen Energiewende leisten wollen.

Die Gemeinde Morbach hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 energieautark zu sein und ihre gesamte Energie aus einem umweltfreundlichen Mix aus Windkraft, Photovoltaik und Biogas zu gewinnen. In Morbach gibt es eine „Energieschaustraße“ in der die unterschiedlichen Technologien und Konzepte für erneuerbare Energien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wir nehmen an einer ca. zweistündigen Führung teil und informieren uns auf anschauliche Weise über Biomasse, Windenergie, Photovoltaik, solare Trinkwasseraufbereitung und andere alternative Energieformen. Je nach Beteiligung werden wir Fahrgemeinschaften mit Privatautos bilden oder einen Bus anmieten. Vor der Führung wollen wir uns durch ein gemeinsames Mittagessen stärken. Sie sind herzlich eingeladen, an dieser Fahrt teilzunehmen. Wir starten um 9.30 Uhr auf dem Parkplatz der Friedberger Stadthalle und sind gegen 19 Uhr zurück. Bitte melden Sie sich möglichst bis zum 22. August unter querstellen-friedberg@t-online.de an, damit wir die Fahrt vorbereiten können. Weitere Informationen zur Energielandschaft sind unter www.energielandschaft.de zu erhalten.

Umfrage Bürgermeister

Ein Jahr nach der Atomkatastrophe in Fukushima.
Welche Auswirkungen hatte die Atomkatastrophe auf die Politik in Ihrer Kommune?

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Atomkatastrophe am 11. März 2011 in Fukushima hat die Energiepolitik in Deutschland erheblich verändert, acht Atomkraftwerke wurden unmittelbar danach abgeschaltet und im Juni 2011 wurde der Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen. Unter diesen veränderten Vorzeichen kommen auf die Kommunen neue Aufgaben, aber auch neue Chancen zu.
Das Friedberger Aktionsbündnis will sich nicht damit begnügen, lediglich den sofortigen Atomausstieg zu fordern, sondern wir wollen uns in Zukunft auch verstärkt für eine beschleunigte Energiewende vor Ort einsetzen. Wir treten dafür ein, die Energieversorgung in der Wetterau schnellstmöglich und vollständig auf erneuerbare Energie umzustellen.
Aus diesem Grund hat das Friedberger Aktionsbündnis bereits im November 2011 unter dem Motto „Wie wird die Wetterau atomstromfrei?“ eine viel beachtete Podiumsdiskussion mit Rolf Gnadl (OVAG), Michael Keller (Bürgermeister von Friedberg), Sebastian Sladek (EWS) und Diethardt Stamm (BUND und MiEG) durchgeführt.
Die Energiezukunft, die das Friedberger Aktionsbündnis gegen Atomkraft anstrebt, basiert auf Energieeffizienz und dem Nutzen erneuerbarer Energien. Die wirtschaftlichen Großstrukturen haben die Energiewende bisher lange genug verhindert. Mit dem Übergang zu einer effizienten Nutzung erneuerbarer Energien vornehmlich auf dezentraler Ebene wird eine Vielfalt an Möglichkeiten einer breiten Partizipation der Energienutzer an der Energieerzeugung eröffnet. Verbunden mit der Pflicht zur Umsetzung kommunaler Energie- und Klimaschutzkonzepte insbesondere zur lokalen Energieversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplung und zum Angebot von Energiedienstleistungen und Energieeffizienz wird die Funktion von Stadtwerken mit beispielgebenden Projekten und mit ihrer Beratungskompetenz für Endverbraucher einen wesentlich größeren Stellenwert bekommen.

Mit diesem Schreiben bitten wir Sie und zahlreiche weitere Bürgermeister der Wetterau um Informationen darüber, welche Auswirkungen Fukushima und der Atomausstieg auf die konkrete Politik in Ihrer Kommune hatte. Das Friedberger Aktionsbündnis möchte die Energiewende in der Wetterau kontinuierlich verfolgen und unterstützen und bittet Sie daher um Informationen zu den anhängenden Fragen. Wir möchten die Antworten auf unserer Website www.querstellen-friedberg.de veröffentlichen. Eine Zusammenfassung der Antworten wird über die lokale Presse veröffentlicht werden. Betrachten Sie unsere Anfrage als Möglichkeit interessierte Bürger/innen mit wesentlichen aktuellen Informationen zur Energiepolitik in ihrer Gemeinde zu versorgen. Bitte beantworten Sie deshalb die Fragen im Sinne der Leser möglichst kurz und prägnant. Wir bitten Sie darum, Ihre Antwort bis spätestens 11. März 2012 an uns zurückzusenden, denn wir wollen die Ergebnisse der Anfrage unmittelbar nach dem Jahrestag der Fukushima-Katastrophe  veröffentlichen. Wir veröffentlichen alle Antworten, müssen uns aber evtl. Kürzungen vorbehalten, wofür wir um Verständnis bitten.

Wir danken schon jetzt sehr herzlich für die Auskunft und den damit verbundenen Arbeitsaufwand. Wir sind sicher, dass viele Bürger/innen Ihre Informationen schätzen werden.
Wir haben diese Anfrage an  den Landrat des Wetteraukreises und an die Bürgermeister der folgenden Kommunen gerichtet: Bad Nauheim, Friedberg, Rosbach, Wöllstadt, Karben, Butzbach, Reichelsheim, Wölfersheim,  Niddatal, Ober-Mörlen. Zur Information geht auch eine Kopie dieses Schreibens per E-Mail an die Fraktionsvorsitzenden in den jeweiligen Kommunen.

Mit freundlichen Grüßen
Sascha Jetzen & Christa Knoke-Wilhelm
(Friedberger Aktionsbündnis gegen Atomkraft „Wir stellen uns quer“)

Hier unsere Fragen:

  1. Welche Auswirkungen hatte die Atomkatastrophe von Fukushima auf die politische Diskussion in Ihrer Kommune?
  2. Welche konkreten Ziele zum Atomausstieg und zur Förderung erneuerbarer Energien wurden formuliert und durch die zuständigen politischen Gremien in Ihrer Kommune verabschiedet?
  3. Wird für die städtischen Liegenschaften zertifizierter Ökostrom bezogen und wenn ja, seit wann? Wenn nein, ist eine Umstellung geplant?
  4. Welche konkreten Maßnahmen zur Energieeinsparung, bzw. zur Steigerung der Energieeffizienz auf kommunaler Ebene wurden schon umgesetzt und welche sind geplant?
  5. Gibt es innerhalb der kommunalen Verwaltung eine/en Ansprechpartner/in für Energiefragen bzw. eine/en Energieberater/in? Welcher Stellenanteil steht dafür zur Verfügung?
  6. Wurden in Ihrer Kommune Anlagen erneuerbarer Energien gebaut oder für die nähere Zukunft projektiert? Welche Schwerpunkte setzen Sie dabei?
  7. Wie groß sind die Flächen, die auf  Ihren gemeindeeigenen Gebäuden für Fotovoltaik genutzt werden? Wie und in welchem Umfang unterstützen Sie den Ausbau bei privaten Fotovoltaikanlagen?
  8. Wurden bereits Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen oder ist dies geplant? Wo liegen diese und wie viel Prozent der Bodenfläche umfassen sie?
  9. Können sich die Bürger/innen ihrer Kommune an den bereits installierten Anlagen erneuerbarer Energien beteiligen bzw. ist dies bei bereits projektierten Anlagen vorgesehen?
  10. Gibt es aus Ihrer Sicht andere noch erwähnenswerte Aspekte?

Hans Platzgumer liest aus „Der Elefantenfuß“, 17. Juni, um 20 Uhr, im „Junity“ in Friedberg.

Es ist uns gelungen, Hans Platzgumer für eine Lesung aus seinem neuen Buch „Der Elefantenfuß“ zu gewinnen. Der fiktive Roman spielt im Juni 2011 in der Geisterstadt Pripjat in der Ukraine. Hier ist vor 25 Jahren der Reaktor von Tschernobyl explodiert und hat über 4000 km²  in ein totes Gebiet verwandelt. Es gibt verseuchten Wald und verseuchte Gebäude und einige seltsame Menschen, die dort in der Todeszone aufeinandertreffen. Platzgumer hat sehr sorgfältig die Katastrophe vor 25 Jahren und auch die heutige Situation in Tschernobyl recherchiert, sodass es sicher ein interessanter und informativer Abend wird. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Buchhandlung Bindernagel, dem Friedberger Aktionsbündnis, den Jusos und der Grünen Jugend in Kooperation mit dem Friedberger Jugendhaus „Junity“ durchgeführt. Der Eintriff für Erwachsene beträgt 5 €, Jugendliche sind frei.

Friedberger Aktionsbündnis demonstriert vor der OVAG:

Auch am 4. April fanden in Friedberg und in Bad Nauheim wieder Mahnwachen für Japan und ein Montagsspaziergang gegen Atomkraft statt. Die anhaltend hohe Zahl an Teilnehmer/innen zeigt, wie stark die Ereignisse in Japan und der Ausstieg aus der Atomenergie die Bevölkerung bewegt. Hans C. Schneider trug in Friedberg drei Gedichte vor, die er bereits vor 25 Jahren unter dem Eindruck der Tschernobyl-Katastrophe geschrieben hatte. Sie sind heute genauso aktuell wie damals und gingen den Teilnehmer/innen unter die Haut. Ein Beispiel:

Brot und Wein (ein Liebesgedicht):
komm ich gebe dir mein Jod
meinen Geigerzähler kannst du haben
nimm das letzte Stück vom unverstrahlten
Brot und teil mit mir den roten
Wein aus den gesunden Jahren
und wenn es noch brauchbar
nimm mein Knochenmark

Der Friedberger Montagsspaziergang führte zum Eingang des OVAG-Gebäudes, wo das lokale Energieunternehmen an seine Verantwortung für den Atomausstieg erinnert wurde. Ricardo Herbst kritisierte in seiner Ansprache, dass die Bundesregierung die Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien zurückgefahren hat und damit die Investition in erneuerbare Energien uninteressant macht. Hier müsse wieder eine Korrektur erfolgen. Auch das Engagement der OVAG für erneuerbare Energien sei nicht ausreichend. „Die OVAG muss von einem Verteiler von Atomstrom zu einem  Produzenten von erneuerbarer Energie werden.“, sagte Herbst.
Das Aktionsbündnis hat sich für die Zukunft vorgenommen, die Energiepolitik der OVAG kritisch zu beobachten. Die Unterstützung eines kleinen, lokalen Energieunternehmens kann durchaus sinnvoll sein, wenn dieses Unternehmen die Weichen in Richtung erneuerbarer Energien stellt. Andererseits ist auch heute schon für jeden der sofortige Wechsel auf zertifizierten Ökostrom problemlos möglich. EWS Schönau GmbH, Greenpeace Energy eG, LichtBlick GmbH und Naturstrom AG sind empfehlenswerte Ökostromanbieter, zu denen viele Atomkraftgegner/innen wechseln. Die OVAG sollte unserer Meinung nach alles tun, um ihre umweltbewussten Kunden/innen zu halten und die Wetterau in Richtung erneuerbare Energien voranzubringen.
Wir weisen an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass die Mahnwachen sowohl in Friedberg als auch in Bad Nauheim bis Ostern fortgeführt werden (vgl. Kasten rechts). Leider wurden in der Presse dazu teilweise falsche Informationen verbreitet.
Durchaus zutreffend berichtete die WZ aber, dass einige Atomkraftgegner/innen am Mittwoch Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) in Friedberg begrüßten und ihr zur Eröffnung der Aktion „Sauberhaftes Hessen 2011“ ein Blumenkörbchen mit unseren Blumen der erneuerbaren Energien überreichten. Da diese Veranstaltung als „Deutschlands größte Umweltkampagne“ angekündigt war, wollten offenbar einige Anti-Atomkraft-Aktivisten Frau Puttrich „tatkräftig unterstützen“, was offenbar auch gut gelang. Sie schwangen ihre Anti-Atom-Besen und Fahnen und präsentierten Plakate, auf denen unter anderem stand: „Für ein sauberhaftes Hessen – den Atomdreck nicht vergessen!“ Fotos zur Mahnwache und zum Besuch von Frau Puttrich in Friedberg finden Sie wie immer unter FOTOS.

25 Jahre Tschernobyl – Sternmarsch auf Biblis Aktionsbündnis stellt Bus:

Am Ostermontag finden bundesweit die nächsten Großaktionen zum Atomausstieg statt, so auch in Biblis. Die Schrottmeiler in Biblis müssen endgültig und nicht nur vorübergehend abgeschaltet werden! Auch das Friedberger Aktionsbündnis beteiligt sich mit einem eigenen Bus an dem Sternmarsch auf Biblis. Die Fahrkarte kostet 15 €. Kinder und Jugendliche erhalten voraussichtlich wieder einen Teil der Kosten im Bus zurück. Anmeldungen werden ab sofort über querstellen-friedberg@t-online oder bei den Mahnwachen angenommen. Bitte erleichtern Sie uns die Organisation, indem Sie sich frühzeitig anmelden. Nach Ihrer Anmeldung teilen wir Ihnen per E-Mail unsere Kontonummer für die Überweisung des Fahrpreises mit. Kurz vor der Abfahrt erhalten Sie eine weitere E-Mail mit allen nötigen Detailinformationen. Bahnreisende holen wir auf Wunsch gerne mit unserem „Anti-Atom-Shuttle“ am Bahnhof ab.

Vorläufiger Ablaufplan (Änderungen sind noch möglich):
10.00 Uhr            Abfahrt auf dem Parkplatz der Stadthalle in Friedberg
12.00 Uhr            Sternmarsch auf Biblis
13.00 Uhr            Kundgebung in Biblis mit Redebeiträgen und Musikprogramm
16.00 Uhr            Gedenken am Gräberfeld
17.00 Uhr            Voraussichtliche Rückfahrt
18.30 Uhr            Voraussichtliche Ankunft in Friedberg