Erinnern an Tschernobyl in Corona-Zeiten

Die von der Atomkraft ausgehende Gefahr sollte auch in der vom Corona-Virus dominierten Zeit nicht vergessen werden. Zwar sind Mahnwachen, Demonstrationen oder Aktionen mit vielen Menschen zurzeit nicht möglich, aber es gibt andere kreative Möglichkeiten, um an Tschernobyl zu erinnern und für einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomkraft einzutreten. Hier einige leicht zu realisierende Ideen:

  • Ein*e einsame Mahner*in geht mit einem Pappschild durch die Stadt oder steht auf dem Marktplatz. Das Schild zeigt nur den Schriftzug „TSCHERNOBYL“. (Vorlage: Schriftzug)
  • Der Kreide-Text „TSCHERNOBYL 1986“ auf dem Pflaster erfüllt den gleichen Zweck.
  • Das Stencil „Atom-Schrei“ ist schnell angefertigt und mit Kreide auf die Straße gezeichnet. (Vorlage: Stencil Atom-Schrei)
  • Kleine „Erinnerungsbilder“ im Format A6 auf einen Schaschlik-Spieß kleben und in Pflanzkübel, Baumscheiben oder an Parkwege stecken. (Vorlage: Erinnerungsbildchen)

Alle Vorlagen lassen sich leicht auf A4 ausdrucken und für eine kleine „Street-Art-Aktion“ beim Stadtbummel nutzen.

Gefahr durch Atomkraft nicht vergessen

Am 26. April 1986 kam es in Tschernobyl zum bisher folgenreichsten atomaren Super-GAU. Radioaktive Wolken zogen um die Erde und verstrahlten viele Gegenden bis heute. Seit zehn Tagen brennen um Tschernobyl die Wälder und erinnern daran, dass die Katastrophe noch nicht beendet ist. Wenig ist zu erfahren, wie stark die Strahlenwerte durch den Brand steigen. Die Menschen in den umliegenden Städten sind nicht ohne Grund beunruhigt, auch wenn von offizieller Seite betont wird, dass sich die Strahlung nicht wesentlich erhöht hat. (Für aktuelle Informationen verweisen wir auf die Pressemitteilungen der Ärzteorganisation IPPNW. Der Link befindet sich in der Spalte rechts.)

Die atomare Bedrohung sollte auch in einer von der Corona-Pandemie beherrschten Zeit nicht vergessen werden. Im Gegensatz zu einem neuen Virus ist die Gefahr durch Atomkraft relativ leicht zu vermeiden, denn Atomkraftwerke lassen sich abschalten.
Mahnwachen, Demonstrationen oder Aktionen mit vielen Menschen sind zurzeit nicht möglich. Daher sind Atomkraftgegner*innen gefordert, die Zeit der Quarantäne zu nutzen, um auf kreative Weise an Tschernobyl zu erinnern und für einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomkraft einzutreten. Hier einige leicht zu realisierende Ideen:

  • Ein*e einsame Mahner*in geht mit einem Pappschild durch die Stadt oder steht auf dem Marktplatz. Das Schild zeigt nur den Schriftzug „TSCHERNOBYL“. (Vorlage: Schriftzug)
  • Der Kreide-Text „TSCHERNOBYL 1986“ auf dem Pflaster erfüllt den gleichen Zweck.
  • Das Stencil „Atom-Schrei“ ist schnell angefertigt und mit Kreide auf die Straße gezeichnet. (Vorlage: Stencil Atom-Schrei)
  • Kleine „Erinnerungsbilder“ im Format A6 auf einen Schaschlik-Spieß kleben und in Pflanzkübel, Baumscheiben oder an Parkwege stecken. (Vorlage: Erinnerungsbildchen)

Alle Vorlagen lassen sich leicht auf A4 ausdrucken und für eine kleine „Street-Art-Aktion“ beim Stadtbummel nutzen. Das macht wenig Mühe und gibt das gute Gefühl, sich von Corona nicht völlig lähmen zu lassen. Groß ist die Freude, wenn man die Spuren Gleichgesinnter entdeckt.
Nutzen wir die durch die Corona-Krise erzwungene Entschleunigung, um endlich für eine Welt einzutreten, wie wir sie eigentlich haben wollen: Menschlich, solidarisch, nachhaltig, demokratisch, friedlich, gemeinwohlorientiert. Stellen wir uns denen in den Weg, die andere Ziele verfolgen.

WIR BAUEN EINEN WINDPARK AM TAUNUS

Ein Gesellschaftsspiel von Querstellen-Friedberg für beliebig viele Spieler*innen.

Wir nehmen die Dinge selbst in die Hand. Wir Bürger*innen aus Friedberg, Rosbach, Ober-Mörlen und Wehrheim wollen endlich sauberen Windstrom vom Winterstein und damit unseren Beitrag zur Rettung des Klimas leisten. Deshalb errichten wir einen Bürgerwindpark auf dem Taunuskamm.
Leider bekommen wir es mit skrupellosen Windkraftgegner*innen zu tun. Auch wenn ihnen überzeugende Argumente fehlen, wollen sie trotzdem den Windpark mit allen Mitteln verhindern. Wer wird gewinnen? Es wird nicht einfach für uns, aber mit Geschick, guter Kooperation und etwas Glück packen wir es!

Spielplan Windpark am Taunus, April 2020

Spielplan sowie Anleitung mit Zubehör lassen sich ganz einfach ausdrucken und schon kann es losgehen. Das Spiel garantiert Jung und Alt, Klein und Groß spannende Unterhaltung. Probieren Sie es gleich aus.

100% erneuerbare Energie! Deshalb Windpark am Taunusrand!

Von Januar bis März 2020 stieg die Ökostrom-Produktion in Deutschland erstmals über 50%. Das ist ein erfreuliches Ergebnis, aber noch lange nicht genug.
Zurzeit erzwingt die Corona-Krise drastische Maßnahmen, damit die schlimmste Katastrophe noch verhindert werde kann. Parallelen zur Klimakrise drängen sich geradezu auf. Bei der Corona-Pandemie bricht die Katastrophe zwar schneller über uns herein, aber auch in der Klimakrise wächst die Gefahr exponentiell an. Gelingt es nicht rechtzeitig, durch entschlossenes Handeln die Erderwärmung zu bremsen, wird die Katastrophe schon in wenigen Jahren nicht mehr beherrschbar sein. Ein schnellstmöglicher Umstieg auf 100% erneuerbare Energie ist eine der unverzichtbaren Maßnahmen. Stattdessen wird in Friedberg seit 2014 von der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung ein Windpark am Winterstein verhindert. Das ist unverantwortlich. Aufgrund der trockenen Sommer in den letzten beiden Jahren ist der Wald dort bereits stark geschädigt. Schreitet der Klimawandel weiter fort, wird das „Natur- und Erholungsgebiet Winterstein“ bald unwiederbringlich zerstört sein. Wer die Natur schützen will, muss auf eine CO2-neutrale Energiegewinnung umsteigen und somit auch Windräder bauen.
Stattdessen werden von den Anliegerkommunen Bebauungspläne erstellt, die einen Windpark erschweren, statt ihn offensiv voranzutreiben. Übergeordnete Raumplanungsziele, die durch den „Teilplan Erneuerbare Energien“ (TPEE) vorgegeben sind, werden zumindest behindert, wenn nicht gar konterkariert. Querstellen fordert daher die Planung zusätzlicher Windenergieanlagen im Wintersteingebiet.
Spielplan Windpark am Taunus, April 2020Um ein wenig zur Überbrückung der Corona-Quarantäne beizutragen, hat Querstellen ein spannendes Gesellschafts-Spiel zum Bau des Windparks am Taunusrand entwickelt. In der Spielanleitung heißt es:
„Wir nehmen die Dinge selbst in die Hand. Wir Bürger*innen aus Friedberg, Rosbach, Ober-Mörlen und Wehrheim wollen endlich sauberen Windstrom vom Winterstein und damit unseren Beitrag zur Rettung des Klimas leisten. Deshalb errichten wir einen Bürgerwindpark auf dem Taunuskamm.
Leider bekommen wir es mit skrupellosen Windkraftgegner*innen zu tun. Auch wenn ihnen überzeugenden Argumente fehlen, wollen sie trotzdem den Windpark mit allen Mitteln verhindern. Wer wird gewinnen? Es wird nicht einfach für uns, aber mit Geschick, guter Kooperation und etwas Glück packen wir es!“
Spielplan sowie Anleitung mit Zubehör lassen sich ganz einfach ausdrucken und schon kann es losgehen. Das Spiel garantiert Jung und Alt, Klein und Groß spannende Unterhaltung. Probieren Sie es gleich aus.

„Einfach nichts kapiert“

Eine „teuflische“ Erwiderung auf die Pressemitteilung der FDP zum Windpark am Winterstein

Springteufelchen
„Einfach nichts kapiert“, so formulierte es Achim Güssgen-Ackva in seiner Pressemitteilung (WZ vom 6.3.2020) zum Thema Windkraftanlagen am Winterstein. Dieser Vorwurf fällt an ihn selbst und die FDP zurück. Wie ein Springteufelchen hüpft der Friedberger FDP-Fraktionsvorsitzende aus der Mottenkiste und ereifert sich über „Zerstörung“, „verwüstete Landschaften“ und Verschwörung zwischen Umweltverbänden und öffentlicher Hand.
„Einfach nichts kapiert“ haben die FDP und ihr lokaler Vertreter. Wo sogar in Friedberg inzwischen Tausende Schüler*innen auf die Straße gehen und sich der weltweiten Klimaschutzbewegung anschließen, stimmt die FDP ihr vorgestriges Lamento an. Während der Klimawandel das Leben auf der Erde drastisch verändert, während Gletscher schmelzen und Wälder vertrocknen, sorgt sich Herr Güssgen-Ackva in durchschaubar-populistischer Weise um das „Kleinklima“ am Winterstein, das „Quellwasserschwimmbad“ und den „Rosbacher Brunnen“, der bekanntlich kein Regenwasser, sondern Mineralwasser aus großer Tiefe abfüllt. Bereits Schulkinder haben – ganz im Gegensatz zu kleinen, alten Springteufelchen – begriffen, dass nicht Windkraftanlagen die Umwelt zerstören, sondern dass sie einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima leisten. Wer überall Windräder blockiert, allen Ernstes den „Ausbaustopp für Windkraft in Hessen“ fordert (FDP-Website), nimmt klimaschädigenden Kohle- und gefährlichen Atomstrom billigend in Kauf. Nach den Vorgängen in Thüringen verwundert dabei auch nicht mehr die erschreckende Nähe zur AfD.
„Wir nehmen diesen Kampf auf und werden ihn direkt in die Kommunalwahl tragen“, so wird Herr Güssgen-Ackva in der WZ zitiert. Das soll er gerne haben: Machen wir es einfach bei der nächsten Wahl wie in Hamburg und packen wir das Springteufelchen zurück in die Mottenkiste. Die FDP und Herr Güssgen-Ackva leisten wahrlich keinen Beitrag mehr zur Lösung der Zukunftsprobleme.
Genau einen Tag später springt auch die UWG aus der Kiste, um mit fast gleichlautenden Vorwürfen – die dadurch jedoch nicht richtiger werden – ihre Inkompetenz in Sachen erneuerbare Energien zu demonstrieren. Wir sind gespannt auf die Haltung der anderen Parteien.
(Das Springteufelchen gibt es auch als PDF-Download im Format A3.)
Zur Erinnerung hier nochmal unseren Flyer von 2014 zum Thema „Windpark am Winterstein“, von dem wir in Friedberg 10 000 Exemplare verteilten. Auch sechs Jahre später sind die Argumente noch immer gültig, lediglich die Karte des Windvorranggebietes wäre etwas anzupassen.

Radioaktive Olympiade? – 9 Jahre Fukushima!

Mahnwache – 9 Jahre Atomkatastrophe in Fukushima:
Samstag, 7. März 2020, 10-13 Uhr, Kleine Freiheit am Elvis-Presley-Platz in Friedberg.

Am 11. März jährt sich die Reaktorkatstrophe in Fukushima bereits zum 9. Mal. Die japanische Regierung versucht die Olympischen Spiele zu nutzen, um der Welt Normalität vorzugaukeln. Zu diesem Zweck wird das olympische Feuer drei Tage durch die kontaminierten Gebiete getragen und einige Wettkämpfe werden bewusst in Fukushima-Stadt durchgeführt.
Seht nur, alles ist wieder in Ordnung, soll das bedeuten. Aber dem ist natürlich nicht so:
Der geschmolzene Reaktorkern strahlt weiter, das zum ständigen Kühlen notwendige Wasser versickert teilweise noch immer im Boden oder läuft ins Meer. Die gigantischen Lagertanks sind überfüllt und trotz gewaltiger Anstrengungen bei der Dekontaminierung von Ortschaften bilden sich aufgrund von Staub, Wind und Regen immer wieder strahlende „Hotspots“. Die Grenzwerte für die Bewohnbarkeit wurden einfach angehoben, damit man die evakuierte Bevölkerung nötigen kann, wieder in die verstrahlten Gebiete zurückzukehren.
Schöne olympische Spiele sollen in unseren Köpfen die Erinnerung an die Katastrophe und die Gefahren der Atomkraft auslöschen.
Damit dies nicht geschieht, führt Querstellen am Samstag, dem 7. März, 10 – 13 Uhr, in Friedberg eine Mahnwache auf der „Kleinen Freiheit“ am Elvis-Presley-Platz durch. Begrüßung und Pressefoto gegen 11.30 Uhr. Reichlich Infomaterial und Unterschriftenlisten liegen bereit und in unserem Pavillon zeigen wir die Ausstellung „Fukushima, Tschernobyl und wir“, die anschaulich die Atomkatastrophen erläutert.
Auch über die aktuellen Versuche der Atomlobby für eine „Renaissance der Atomkraft“ und über die unmittelbar bevorstehenden CASTOR-Transporte nach Biblis informieren wir.

CASTOR-ALARM! – Sechs CASTOREN nach Biblis!

CASTOR-ALARM BIBLIS 2020Dieses Jahr werden erstmals seit 2011 wieder CASTOREN MIT ATOMMÜLL durch Deutschland rollen. Nach dem intensiven Widerstand beim letzten CASTOR-Transport nach Gorleben wurden die Transporte ausgesetzt. Jetzt soll es wieder losgehen, denn in Sellafield (Großbritannien) und La Hague (Frankreich) lagert noch Atommüll, zu dessen Rücknahme die Stromkonzerne verpflichtet sind.
Den Anfang macht ein Transport von 6 CASTOREN mit hochradioaktivem Müll von Sellafield ins Zwischenlager Biblis. Drei weitere Transporte nach Philippsburg, Isar und Brokdorf werden folgen. In diesen Zwischenlagern wird der strahlende Müll auf unbestimmte Zeit lagern, denn ein Endlager für Atommüll ist noch lange nicht in Sicht. Es gibt starke Einwände gegen die Einlagerung des Strahlenmülls in Biblis, denn das Zwischenlager verfügt nicht über eine sog. „heiße Zelle“, in der z.B. undicht werdende Castoren repariert werden könnten. Auch gegen Flugzeugabstürze oder Terroranschläge ist das Zwischenlager nicht ausreichend gesichert. Ein breites Bündnis von Anti-Atomkraft-Initiativen ruft daher zum Protest gegen das unsinnige Verschieben des Atommülls auf,  denn jeder unnötige Transport beschwört die Gefahr radioaktiver Verstrahlung herauf.
Da die Transportgenehmigung nach Biblis ab dem 1. März erteilt ist, könnte der Transport bereits sehr bald erfolgen!
Querstellen und viele andere Gruppen unterstützen den Protest und laden dazu ein, am Tag X des CASTOR-Transports nach Biblis zu kommen. Am  Bahnhof in Biblis und am Kraftwerk selbst wird es Mahnwachen geben, die wir als Atomkraftgegner*innen natürlich unterstützen werden. Stets aktuelle Informationen gibt es auf der Website www.castor-stoppen.de. Der Link dazu befindet sich auch rechts auf unserer Startseite. Wer sich beteiligen möchte, sollte sich dort in die „Alarm-Listen“ eintragen, um kurzfristig informiert zu werden, denn der Aufruf wird quasi „über Nacht“ kommen.
Querstellen hilft gerne bei der Organisation von Fahrgemeinschaften oder bei Gruppenfahrten mit dem „Hessenticket“. Pro Person kostet die Fahrt nach Biblis dann nur 8 €. Voraussetzung dazu ist allerdings eine frühzeitige Anmeldung per E-Mail.

Atomkraft ist kein Ausweg aus der Klimakrise

Auffällig oft lässt sich zurzeit auf verschiedensten Ebenen beobachten, dass die Atomkraft als Ausweg aus der Klimakrise propagiert wird. In renommierten Medien, z.B. „Spiegel“ oder „Zeit“ werden die angeblich sicheren und smarten Atomreaktoren der 4. Generation angepriesen.
Einige Kreise in der CDU äußern deutlich Sympathien für eine Renaissance der Atomkraft und suchen den Schulterschluss zur AfD. Der Verein „Nuklearia“ macht offensiv Werbung für Atomkraft. Er gibt sich das Image einer unabhängigen Bürgerinitiative, ist tatsächlich jedoch eine Tarnorganisation der Atomindustrie. Dies ist sicher mehr als ein Zufall. Die Atomwirtschaft wittert ihre letzte Chance, die Atomkraft in Deutschland wieder gesellschaftsfähig zu machen. Das Verblassen der Erinnerungen an Tschernobyl und Fukushima, das Verschieben der öffentlichen Diskussion in Richtung „Klima“ und die in Europa weiter an der Atomkraft festhaltenden Länder spielen diesen Akteuren in die Hände. Es ist ein letztes, aber nicht ungefährliches Aufbäumen, bevor 2021/22 die noch verbliebenen sechs Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden.
Eine Renaissance der Atomkraft darf es nicht geben. Atomkraft ist kein Klimaretter, denn sie ist zu gefährlich, zu schmutzig, zu teuer und zu langsam.
Hier nur einige wenige Gründe, warum Atomkraft kein Ausweg aus der Klimakrise ist:

    • Atomkraft ist und bleibt eine Risikotechnologie mit unkalkulierbarem Gefahrenpotenzial.
    • Der Verbleib des anfallenden Atommülls ist und bleibt weiterhin ungelöst. Eine sichere Endlagerung ist nicht in Sicht.
    • Auch die angeblich so sauberen neuen Atomreaktoren der 4. Generation „verspeisen“ keinen Atommüll. Es ist schlicht ein Ammenmärchen, dass sie keinen strahlenden und giftigen Atommüll produzieren. Lediglich die Art des Mülls verändert sich.
    • Da Atomkraft nur noch einen sehr geringen Beitrag zur Energieversorgung leistet, müssten weltweit Tausende von neuen Atomkraftwerken gebaut werden, um nur einen kleinen Beitrag zur Verminderung des CO2-Ausstoßes leisten zu können. Das Errichten einer solch großen Anzahl von Atomkraftwerken ist völlig unrealistisch.
    • Schon die Planung und der Bau von konventionellen Atomkraftwerken dauern 10 bis 20 Jahre.
    • Die angepriesenen Atomreaktoren der 4. Generation befinden sich sogar noch im Theorie- oder Modellstadium. Falls sie überhaupt jemals einsatzfähig sein sollten, wird dies noch viele Jahrzehnte dauern. Für die dringend erforderliche Dekarbonisierung, d.h. für die Rettung des Klimas kämen sie auf jeden Fall viel zu spät.

Es gibt kein atomares Perpetuum-Mobile! Um dem Klima zu helfen, ist der rasche Umstieg auf erneuerbare Energien und eine vollständige Dekarbonisierung der einzig vertretbare Weg!
Die aktuellen Initiativen der Atomlobby dienen offensichtlich dem Ziel, Zweifel und Unsicherheiten zu säen, um evtl. noch einmal den Fuß in die fast schon geschlossene Tür zur Atomkraft zu bekommen. Sie versuchen den Umstieg auf erneuerbare Energien zu torpedieren. Wir sollten nicht auf diese durchsichtige Verzögerungsstrategie hereinfallen!
(Die längere Version dieses Artikels mit weiteren Argumenten finden Sie hier, und ein Poster vom Atomic-Perpetuum lässt sich als PDF im Format A3 herunterladen.)

Atomkraft ist kein Ausweg aus der Klimakrise

Atomic-Perpetuum 4.0 von Bill Gates und M.C.EscherAuffällig oft lässt sich zurzeit auf verschiedensten Ebenen beobachten, dass die Atomkraft als Ausweg aus der Klimakrise propagiert wird. In renommierten Medien, z.B. „Spiegel“ oder „Zeit“ werden die angeblich sicheren und smarten Atomreaktoren der 4. Generation angepriesen. Einige Kreise in der CDU äußern deutlich Sympathien für eine Renaissance der Atomkraft und suchen den Schulterschluss zur AfD. Der Verein „Nuklearia“ macht offensiv Werbung für Atomkraft. Er gibt sich das Image einer unabhängigen Bürgerinitiative, ist tatsächlich jedoch eine Tarnorganisation der Atomindustrie. Dies ist sicher mehr als ein Zufall. Die Atomwirtschaft wittert ihre letzte Chance, die Atomkraft in Deutschland wieder gesellschaftsfähig zu machen. Das Verblassen der Erinnerungen an Tschernobyl und Fukushima, das Verschieben der öffentlichen Diskussion in Richtung „Klima“ und die in Europa weiter an der Atomkraft festhaltenden Länder spielen diesen Akteuren in die Hände. Es ist ein letztes, aber nicht ungefährliches Aufbäumen, bevor 2021/22 die noch verbliebenen sechs Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Eine Renaissance der Atomkraft darf es nicht geben. Atomkraft ist kein Klimaretter, denn sie ist zu gefährlich, zu schmutzig, zu teuer und zu langsam.
Hier nur einige wenige Gründe, warum Atomkraft kein Ausweg aus der Klimakrise ist:

  • Atomkraft ist und bleibt eine Risikotechnologie mit unkalkulierbarem Gefahrenpotenzial.
  • Der Verbleib des anfallenden Atommülls ist und bleibt weiterhin ungelöst. Eine sichere Endlagerung ist nicht in Sicht.
  • Auch die angeblich so sauberen neuen Atomreaktoren der 4. Generation „verspeisen“ keinen Atommüll. Es ist schlicht ein Ammenmärchen, dass sie keinen strahlenden und giftigen Atommüll produzieren. Lediglich die Art des Mülls verändert sich.
  • Da Atomkraft nur noch einen sehr geringen Beitrag zur Energieversorgung leistet, müssten weltweit Tausende von neuen Atomkraftwerken gebaut werden, um nur einen kleinen Beitrag zur Verminderung des CO2-Ausstoßes leisten zu können. Das Errichten einer solch großen Anzahl von Atomkraftwerken ist völlig unrealistisch.
  • Schon die Planung und der Bau von konventionellen Atomkraftwerken dauern 10 bis 20 Jahre.
  • Die angepriesenen Atomreaktoren der 4. Generation befinden sich bisher lediglich im Theorie- oder Modellstadium. Falls sie überhaupt jemals einsatzfähig sein sollten, wird dies noch viele Jahrzehnte dauern. Für die dringend erforderliche Dekarbonisierung, d.h. für die Rettung des Klimas kämen sie auf jeden Fall viel zu spät.
  • Die noch in Europa laufenden Atomkraftwerke sind bereits am Ende ihrer Laufzeit angekommen. Die 6 Reaktoren in Deutschland sind alle über 30 Jahre alt und in Frankreich sind die 58 Atomkraftwerke im Schnitt 35 Jahre alt. Dadurch steigt das Unfallrisiko und sie sollten schnellstmöglich abgeschaltet werden. Außerdem verstopfen sie die Stromnetze, da sie kaum reguliert werden können, und behindern so die Energiewende.
  • Auch die verschiedenen Atomreaktoren der 4. Generation, ob Thorium-, Flüssigsalz- oder sog. Laufwellenreaktoren, sind mit erheblichen Risiken behaftet. Das gilt für die eingesetzten Stoffen, die Betriebssicherheit und die Entsorgung. Das Konzept der Schnellen Brüter und die dafür erforderlichen Wiederaufarbeitungsanlagen wurden bei uns schon vor Jahren wegen ihrer hohen Risiken verworfen. Diese sog. neuen Atomreaktoren sind daher zurzeit genauso realistisch wie M.C. Eschers Perpetuum Mobile. Auf ihre Entwicklung zu hoffen macht keinen Sinn, da die erneuerbaren Energien bereits eine hervorragende Lösung für das Klima bieten!
  • Im Vergleich zu den erneuerbaren Energien ist Atomstrom außerdem viel zu teuer und damit auch wirtschaftlicher Unsinn. Atomkraftwerke können nur mit erheblichen Subventionen betrieben werden.
  • Die Bevölkerung wäre sicher nicht weiter bereit, das Unfallrisiko, die stark steigenden Strompreise und neue Atomkraftwerke in ihrer Nähe zu akzeptieren. Ein gesellschaftlicher Großkonflikt würde erneut aufbrechen.
  • Es darf auch nicht vergesse werden, dass der Abbau von Uranerz in hohem Maße umweltbelastend und gesundheitsgefährdend für die dort arbeitenden und lebenden Menschen ist.
  • Auch das bei den Reaktoren der 4. Generation anfallende Material lässt sich für die Herstellung von Atomwaffen verwenden.
  • Sollten tatsächlich viele der angepriesenen, smarten, dezentralen Atomkraftwerke gebaut werden, könnte die Sicherheit noch viel weniger gewährleistet werden als bei einigen großen Atomkraftwerken.
  • Eine Weiterführung der zivilen Nutzung der Atomkraft begünstigt darüber hinaus in hohem Maße die militärische Nutzung durch Bereitstellung von spaltbarem Material, technischem Know-how und Fachkräften.

Es gibt kein atomares Perpetuum-Mobile! Um dem Klima zu helfen, ist der rasche Umstieg auf erneuerbare Energien und eine vollständige Dekarbonisierung der einzig vertretbare Weg! Die aktuellen Initiativen der Atomlobby dienen dem Ziel, Zweifel und Unsicherheiten zu säen, um evtl. noch einmal den Fuß in die fast schon geschlossene Tür zur Atomkraft zu bekommen. Sie versuchen den Umstieg auf erneuerbare Energien zu torpedieren. Wir sollten nicht auf diese durchsichtige Verzögerungsstrategie hereinfallen! 
(Ein Poster vom Atomic-Perpetuum lässt sich als PDF im Format A3 herunterladen.)

Auf das Neue!

Quersteller auf dem Weg ins Jahr 2020Sie sind hoffentlich gut ins neue Jahr gekommen und haben nicht vergessen, an Silvester auf das Abschalten von Philippsburg 2 anzustoßen!? In den letzten 8 Jahren gab es schließlich nur 3 x Gelegenheit, ein solches Ereignis „zu feiern“.
Aber noch bleiben uns 6 Atomkraftwerke, viele Zwischenlager und jede Menge Atommüll erhalten und daher gibt es auch 2020 noch genug zu tun.
Nach langer Pause werden 2020 erstmals wieder CASTOREN aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield erwartet. Allein 6 Stück sollen ins Zwischenlager nach Biblis rollen. Aus diesem Grund plant atomkraftENDE.darmstadt am 2. Februar einen Aktionstag am Bahnhof in Biblis. Beginn wird um 13 Uhr sein. Querstellen bietet Mitfahrgelegenheiten an oder hilft bei Absprachen. Hier geht es zum Flyer.

Aber auch die Atomlobby ist sehr aktiv und arbeitet intensiv an einem Come-back der Atomkraft. Unter dem Vorwand des Klimaschutzes wird selbst in seriösen Medien (z.B. Spiegel) wieder massiv für die angeblich so sauberen, smarten und sicheren Atomreaktoren der 4. Generation geworben.

Die Bundesregierung hat gerade wichtige Entscheidungen zum Kohleausstieg getroffen:
Damit der umkämpfte Hambi – das wichtigste Symbol für den Widerstand gegen die Kohleverstromung – erhalten bleiben kann, wird stattdessen Garzweiler II komplett ausgekohlt und alle Dörfer um den Tagebau sollen fallen. Sogar Morschenich und Manheim in unmittelbarer Nähe des Hambi werden zerstört. Dann bleibt der Hambi als kleine Insel in einer weitgehend durch den Tagebau zerstörten Region stehen.
Zwar sollen in NRW jetzt einige ältere Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, aber gleichzeitig geht das neue Kraftwerk Datteln IV ans Netz.
Zwischen 2022 und 2025 wird kein einziges Kohlekraftwerk abgeschaltet und der Kohleausstieg vermutlich frühestens 2038, d.h. in 19(!) Jahren vollzogen sein.
NRW(E)-Ministerpräsident Laschet sieht in diesen Beschlüssen einen wichtigen „Durchbruch für den Klimaschutz“. Er spricht von einem „Paket der Vernunft“. Möglicherweise liegt das auch daran, dass allein NRW ca. 15 Milliarden für den Strukturwandel erhält. Für das Klima sind die vorliegenden Entscheidungen eine Katastrophe und müssen unbedingt nachgebessert werden.

Wir dürfen allerdings daran erinnern, dass 2021 wieder eine Bundestagswahl ansteht und die Rechten sich unverhohlen für eine Renaissance der Atomkraft und weiterhin für die Kohleverstromung aussprechen. Selbst wenn sowohl von der GroKo als auch von der Energiewirtschaft zurzeit das Aus für die Atomkraft nicht in Frage gestellt wird, könnte dies nach der Wahl – wenn innerhalb von 12 Monaten alle 6 noch laufenden Atomkraftwerke abgeschaltet werden müssen – vielleicht wieder anders klingen. Wir sollten also aufmerksam bleiben und die allzu durchschaubaren „Beruhigungspillen“ lieber nicht schlucken.