Mahnwachen nach dem Wahlsonntag

Nach den Großdemonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln und München mit über 250 000 Teilnehmer/innen, trafen sich am Montag nach der Wahl in Bad Nauheim und Friedberg wieder mehr als 150 Menschen zu den Mahnwachen und zum Montagsspaziergang des Friedberger Aktionsbündnisses. Mit diesen Veranstaltungen wurde sowohl der Opfer der Katastrophe in Japan gedacht als auch unsere Forderung nach raschem Umstieg auf erneuerbare Energien unterstrichen.
Der Mahnwache in Bad Nauheim hatte sich die BUND-Ortsgruppe angeschlossen und in inzwischen bewährter Weise setzte man sich kreativ mit der nuklearen Katastrophe in Japan auseinander. So wurden Bilder gemalt und Wimpel beschriftet, die vor der Dankeskirche angebracht wurden. Auch Papierkraniche wurden gefaltet, die im Anschluss an die Mahnwache und das Friedensgebet in der Dankeskirche aufgehängt wurden und ein Beitrag für die Aktion „1000 Kraniche für Japan“ der ev. Kirchengemeinde Friedberg darstellen. Als ein Zeichen für die überholte Atomtechnologie wurden Dinosaurierkekse zum Verzehr angeboten. Auch am kommenden Montag, dem 4. April, ist ein künstlerischer Beitrag vorgesehen, denn das Theater alte Feuerwehr (TAF) wird eine Szene aus seiner jüngsten Inszenierung mit aktuellem Bezug aufführen.
In Friedberg schloss sich an die Mahnwache auf der Kleinen Freiheit wieder ein Anti-Atom-Spaziergang durch die Stadt an. Dieses Konzept soll auch an den kommenden Montagen beibehalten werden, wobei sich allerdings jeweils die Route des „Spaziergangs“ ändern wird. Jeweils im Anschluss an die Aktivitäten des Aktionsbündnisses lädt die ev. Kirchengemeinde Friedberg in die Stadtkirche zu einer kurzen Andacht ein. Am vergangenen Montag ging der Montagsspaziergang der Atomkraftgegner/innen über die Kaiserstraße zum Kreishaus. Carl Cellarius führte auf dem Europaplatz vor, welche Schutzanzüge Feuerwehrleute bei Unfällen mit radioaktiver Verstrahlung anziehen. Dabei wurde überdeutlich, wie begrenzt die Handlungsmöglichkeiten bei einer Reaktorkatastrophe sind und wie risikobehaftet diese Arbeit für die Feuerwehrleute ist.
Das Friedberger Aktionsbündnis versammelte sich nicht zuletzt vor dem Kreishaus, um die Mitglieder des neu gewählten Kreistages an ihre Verantwortung zu erinnern. Auch in der Wetterau müssen Energiekonzepte zum Tragen kommen, die zu einem schnellen Ausstieg aus der Risikotechnologie Atomkraft beitragen. Den erneuerbaren Energien muss Vorrang eingeräumt werden. Dies sollte unserer Meinung nach auch ein zentraler Punkt bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen sein. Andere Städte und Kreise haben bereits das Ziel der 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien ausgegeben. Auch für die Wetterau ist das ein erstrebenswertes Ziel! Um auch den lokalen Stromanbieter OVAG an seine Pflichten zu erinnern, soll deshalb der kommende Montagsspaziergang zum OVAG-Gebäude führen.
Alle Teilnehmer der Montagsveranstaltungen sind ganz herzlich eingeladen eigene Statements oder andere Beiträge beizusteuern, denn es ist unsere gemeinsame Aktion.