Gefahr durch Atomkraft nicht vergessen

Am 26. April 1986 kam es in Tschernobyl zum bisher folgenreichsten atomaren Super-GAU. Radioaktive Wolken zogen um die Erde und verstrahlten viele Gegenden bis heute. Seit zehn Tagen brennen um Tschernobyl die Wälder und erinnern daran, dass die Katastrophe noch nicht beendet ist. Wenig ist zu erfahren, wie stark die Strahlenwerte durch den Brand steigen. Die Menschen in den umliegenden Städten sind nicht ohne Grund beunruhigt, auch wenn von offizieller Seite betont wird, dass sich die Strahlung nicht wesentlich erhöht hat. (Für aktuelle Informationen verweisen wir auf die Pressemitteilungen der Ärzteorganisation IPPNW. Der Link befindet sich in der Spalte rechts.)

Die atomare Bedrohung sollte auch in einer von der Corona-Pandemie beherrschten Zeit nicht vergessen werden. Im Gegensatz zu einem neuen Virus ist die Gefahr durch Atomkraft relativ leicht zu vermeiden, denn Atomkraftwerke lassen sich abschalten.
Mahnwachen, Demonstrationen oder Aktionen mit vielen Menschen sind zurzeit nicht möglich. Daher sind Atomkraftgegner*innen gefordert, die Zeit der Quarantäne zu nutzen, um auf kreative Weise an Tschernobyl zu erinnern und für einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomkraft einzutreten. Hier einige leicht zu realisierende Ideen:

  • Ein*e einsame Mahner*in geht mit einem Pappschild durch die Stadt oder steht auf dem Marktplatz. Das Schild zeigt nur den Schriftzug „TSCHERNOBYL“. (Vorlage: Schriftzug)
  • Der Kreide-Text „TSCHERNOBYL 1986“ auf dem Pflaster erfüllt den gleichen Zweck.
  • Das Stencil „Atom-Schrei“ ist schnell angefertigt und mit Kreide auf die Straße gezeichnet. (Vorlage: Stencil Atom-Schrei)
  • Kleine „Erinnerungsbilder“ im Format A6 auf einen Schaschlik-Spieß kleben und in Pflanzkübel, Baumscheiben oder an Parkwege stecken. (Vorlage: Erinnerungsbildchen)

Alle Vorlagen lassen sich leicht auf A4 ausdrucken und für eine kleine „Street-Art-Aktion“ beim Stadtbummel nutzen. Das macht wenig Mühe und gibt das gute Gefühl, sich von Corona nicht völlig lähmen zu lassen. Groß ist die Freude, wenn man die Spuren Gleichgesinnter entdeckt.
Nutzen wir die durch die Corona-Krise erzwungene Entschleunigung, um endlich für eine Welt einzutreten, wie wir sie eigentlich haben wollen: Menschlich, solidarisch, nachhaltig, demokratisch, friedlich, gemeinwohlorientiert. Stellen wir uns denen in den Weg, die andere Ziele verfolgen.