Beharrlichkeit bei Mahnwachen und Montagsspaziergang

Am 11. April, genau vier Wochen nach der Katastrophe in Japan, versammelten sich in Bad Nauheim und Friedberg noch immer viele Menschen zu den Mahnwachen und dem Montagsspaziergang. In Bad Nauheim mahnten Mitglieder des TAF-Ensembles mit Worten von Bertolt Brecht und trommelten auf umgebauten Mülltonnen gegen die Not in Japan. Sabine Kling-Jetzen verlas Eingangstexte aus „Die letzten Kinder von Schewenborn“ und „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang. In Friedberg trug Hans C. Schneider wieder Gedichte vor, die er bereits vor 25 Jahren unter dem Eindruck der Tschernobyl-Katastrophe geschrieben hatte, die aber nichts an Aktualität eingebüßt haben. Silvia Mika spielte Gitarre und sang dazu ein selbst verfasstes Lied mit dem Titel Fukushima und Tom Mühlbauer schlug seine afrikanische Trommel. Der Montagsspaziergang führte zum Friedberger Bahnhof, um darauf aufmerksam zu machen, dass auch die Deutsche Bahn keine besonders rühmliche Rolle mit ihrer Energiepolitik spielt. Erika Scheller-Wagner verwies darauf, dass auch die Bahn als größtes staatliches Unternehmen und größter Stromverbraucher über 25% Atomstrom, rund 45% Strom aus Kohlekraftwerken, 9% aus Gaskraftwerken und weniger als 19 % Strom aus erneuerbaren Energien verwendet. Auch hier ist dringend eine Kurskorrektur erforderlich. Bahnchef Grube hat noch vor Kurzem die Laufzeitverlängerung begrüßt,  was auch kaum verwundert, da die Bahn am AKW Neckarwestheim ein Umspannwerk betreibt, das den Atomstrom direkt für den Bahnbetrieb umwandelt. Scheller-Wagner forderte: „Investitionen der Bahn müssen in nächster Zeit vorrangig in die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien fließen.“ Am kommenden Montag, dem 18. April, werden in Bad Nauheim und Friedberg die vorläufig letzten Mahnwachen stattfinden. Als Abschluss will das Aktionsbündnis auf der Friedberger Seewiese kurz nach 18.00 Uhr ein großes gelbes X aus möglichst vielen Teilnehmer/innen bilden. Das gelbe X ist im Wendland das Symbol des Widerstandes gegen die Atomkraft und deshalb befindet es sich auch im Logo unseres Aktionsbündnisses. Mit dem gelben X wollen wir  nochmals bekräftigen, dass wir uns auch in Zukunft beharrlich gegen die Atomkraft stellen werden, bis das letzte AKW abgeschaltet ist.