Am Ostermontag mit zwei Bussen beim Tschernobyl-Gedenktag in Biblis

Einen Tag vor dem 25. Jahrestages der Tschernobylkatastrophe versammelten sich an vielen AKW-Standorten in Deutschland wieder mehrere zehntausend Menschen, um gegen Atomwirtschaft und für regenerative Energien zu demonstrieren. Auch das Friedberger Aktionsbündnis reiste mit zwei Bussen, einigen Privat-PKW und Fahrrädern nach Biblis, um dort für den sofortigen Atomausstieg zu demonstrieren. Trotz der erwarteten Menschenmengen, wollten die lokalen Veranstalter bewusst in dem kleinen Ort Biblis demonstrieren, dessen Bewohner ja bekanntermaßen nicht atomkritisch eingestellt sind und die meist auf der Gehaltsliste des Atomkraftbetreibers RWE stehen. So versuchten Redner den Menschen in Biblis deutlich zu machen, dass ein geordneter Rückbau des AKW Arbeitsplätze auf Jahre sichern wird und dass natürlich auch Biblis die Möglichkeit hat, sich im Bereich regenerativer Energien zu engagieren. Viele Experten gehen mittlerweile davon aus, dass Deutschland in Technik und Organisation der Energiewende eine Führungsrolle in der Welt einnehmen könnte und so über die technische Innovation weit mehr Arbeitsplätze entstehen werden als es in der Sauriertechnologie Atomkraft je gelang. Bei bestem Wetter hörten die Demonstrationsteilnehmer den Rede- und Musikbeiträgen zu, informierten sich an den zahlreichen Infoständen oder genossen auf den Kundgebungsplätzen die Sonne. Viele selbstgemachte Transparente, Theateraktionen und Trommelgruppen zeigten, dass der Widerstand bunt, kreativ und lebenslustig ist. Auch unser Aktionsbündnis hatte sich kreativ vorbereitet und verteilte gefärbte Ostereier mit Aufklebern und seine „Blumen der erneuerbaren Energie“. Im Bus waren außerdem unter Anleitung von Stephan Hübner (BUND) Ostereier mit dem Aufdruck „Atomkraft ist ein faules Ei“ gebastelt worden. Menschen aller Altersgruppen nahmen an der Demonstration teil, was sich auch in unseren Bussen widerspiegelte. Neben Leuten, die bereits vor 25 Jahren nach Tschernobyl auf die Straße gingen, waren auch viele junge Leute dabei, nicht wenige nahmen zum ersten Mal an einer Demonstration teil. Dies bestätigt, dass der Protest gegen die Atomkraft längst von großen Teilen der Gesellschaft getragen wird und dass die Menschen den Ausstiegsversprechen der Regierungsparteien nicht glauben und deshalb auch sicher weiterhin auf die Straße gehen werden. Das Aktionsbündnis bedankt sich bei der BUND-Ortsgruppe Friedberg/Bad Nauheim für die finanzielle Unterstützung, so dass Kinder und Jugendliche kostenlos mitfahren konnten. Auf der Rückfahrt waren sich alle Teilnehmer einig, dass weiterhin für eine Energiewende und gegen Atomkraft demonstriert werden muss. Am 28. Mai werden in zahlreichen Großstädten, darunter auch Frankfurt, Großdemonstrationen stattfinden, um zum Ende des Moratoriums klar zu machen, welche Entscheidungen die Menschen von der Bundesregierung erwarten. Auch wieder viele Wetterauer werden sich an diesen Demonstrationen beteiligen, um den Druck auf die Bundesregierung in dieser Frage weiter aufrecht zu erhalten. Alle sind eingeladen, mit uns nach Frankfurt zu fahren. Der gemeinsame Abfahrtstermin der S-Bahn wird noch bekannt gegeben.