Frohes Fest

Liebe Atom- und Kohlekraftgegner*innen,
zum Jahresende möchten wir  uns bei allen bedanken, die in den letzten sieben Jahren die Aktionen von Querstellen unterstützt oder auf andere Weise ihren Beitrag für die Energiewende geleistet haben. Ohne das große Engagement von so vielen Menschen gäbe es noch keinen Atomausstiegsbeschluss und auch über den Klimawandel würde nicht so intensiv diskutiert. Bis zum vollständigen Atom- und Kohleausstieg ist aber noch ein langer Weg und deshalb werden wir uns alle auch nächstes Jahr wieder einmischen. Wir wünschen schöne Festtage und ein gutes neues Jahr mit vielen interessanten Aktionen. An Silvester stoßen wir gemeinsam darauf an, dass Block B in Gundremmingen endlich abgeschaltet ist. Dann sind es „nur“ noch sieben!

P.S.: Sollte jemand noch ein Weihnachtsgeschenk benötigen, dann empfehlen wir unser pädagogisch wertvolles Demo-Set. Es enthält alles, was für eine Anti-Atom-Demo notwendig ist: Demonstrant*innen verschiedenen Alters, ein Fronttransparent, eine Anti-Atom-Fahne, diverse lokal gefärbte Plakate (jederzeit nach Bedarf auswechselbar), ein Megafon für Durchsagen und natürlich Fässer mit radioaktivem Inhalt. Beigefügt ist eine ausführliche Anleitung zur Durchführung von gewaltfreien Demonstrationen und Mahnwachen. So entwickeln sich Kinder spielerisch zu aktiven Demokraten, die selbstbewusst für Mensch und Umwelt eintreten und aktiv der Atom- und Kohlelobby die Stirn bieten. Das kleine Demo-Set sollte möglichst durch viele zusätzliche Aktivist*innen ergänzt werden. Praktische Einsteigerkurse im Demonstrieren vermittelt wir gerne.

Sorge um Energiewende – Mahnwache am 7. Geburtstag von Querstellen in Friedberg

Unserem Selbstverständnis entsprechend „feierte“ Querstellen-Friedberg am 16. Dezember seinen 7. Geburtstag mit einer Mahnwache auf dem Elvis-Presley-Platz. Während uns vor 7 Jahren der Beschluss zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und die Castor-Transporte nach Lubmin bei starkem Schneetreiben auf die Straße trieben (vgl. die Fotos vom Dezember 2010), war unsere Geburtstagsaktion bei freundlichem Wetter, Glühwein und Früchtepunsch durchaus einer „Geburtstagsfeier“ angemessen.

Landratskandidat Thomas Zebunke (Grüne) ließ sich bereitwillig zwischen Atomfässern und Quersteller*innen fotografieren.

Wenn man auf die letzten 7 Jahre Atom- und Anti-Atompolitik zurückblickt, gilt es durchaus positiv festzuhalten, dass nicht nur die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wurde, sondern auch der Atomausstieg – als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Fukushima – bis Ende 2022 beschlossen wurde. Damit sind die Erfolge aber auch schon im Wesentlichen aufgezählt und die Erfolgsliste der Atomkraftwerksbetreiber ist deutlich länger. Nach 2011 wurde lediglich das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld abgeschaltet und bis 31. Dezember 2017 muss noch der Block B des Kraftwerks Gundremmingen folgen. Alle sechs dann noch laufenden Atomkraftwerke können weiter bis 2021/22 betrieben werden und Atommüll produzieren. Einige weitere „Grausamkeiten“ haben wir auf unserem „Jubiläumsflyer“ aufgelistet. (Eine umfassende Chronik der letzten 7 Jahre finden Sie unter Gast-Beiträge.) Aktuell bereitet der Umstand Sorge, dass bei den Versuchen der Regierungsbildung, die Energiewende ganz offensichtlich nur noch eine geringe Rolle spielt. Es muss damit gerechnet werden, dass der Wechsel auf erneuerbare Energien noch weiter ausgebremst wird. Stattdessen steht die Kohleverstromung hoch im Kurs, obwohl sie maßgeblich den Klimawandel beschleunigt. Während auf dem Klimagipfel in Bonn andere Länder, z.B. Kanada, Frankreich, England, Italien und Österreich, eine Allianz zum Kohleausstieg beschließen, entzieht sich ausgerechnet Deutschland, das sich doch so gerne seines Engagements für den Klimaschutz rühmt. Das wiegt umso schwerer, da Deutschland die bis 2020 zugesagte CO²-Einsparung um 40%  nicht mehr einhalten kann. Aktuelle Prognosen liegen bei nur noch 32%. Deshalb müsste in einem Koalitions- oder Kooperationsvertrag einer zukünftigen Bundesregierung der Kohleausstieg und das umgehende Abschalten der ältesten Kohlekraftwerke festgelegt werden. Atomkraftwerke dürfen nicht länger von der Besteuerung freigestellt werden, die Übertragen von Reststrommengen abgeschalteter Atomkraftwerke sollte untersagt werden, das Verschieben von Atommüll muss aufhören, die Zwischenlager für den Atommüll, die wohl noch das ganze Jahrhundert benötigt werden, müssen erheblich sicherer gestaltet werden und vieles mehr.  Bis zum vollständigen Atom- und Kohleausstieg ist also noch ein langer Weg und Querstellen-Friedberg wird sich daher weiter einmischen und sich mit vielen anderen auch im neuen Jahr für den Umstieg auf erneuerbare Energien einsetzen.

7 Jahre Querstellen! Ein Grund zum Feiern?

Anlässlich unseres 7-jährigen Bestehens fragte sich Querstellen-Friedberg mit sehr gemischten Gefühlen, ob dies ein Grund zum Feiern ist. Auf unserem Flyer haben wir kritisch Bilanz gezogen und listen viele noch unerledigte Punkte auf dem Weg zum Atomausstieg auf.
Wie beurteilen Sie die Situation?

Den kompletten Flyer zum Downloaden erhalten Sie durch Klicken auf das Bild oder hier.

Atom- und Kohleausstieg nicht vergessen!

Mahnwache am Samstag, 16. Dezember, 10-13 Uhr, Elvis-Presley-Platz, Friedberg. Am 15. und 16. Dezember 2010 standen wir zum ersten Mal auf der Kaiserstraße in Friedberg, um gegen die damals beschlossene Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und gegen Castortransporte nach Lubmin zu demonstrieren. Im verflixten 7. Jahr danach sind wir wieder vor Ort! Als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Fukushima wurde zwar die Laufzeitverlängerung zurückgenommen und der Atomausstieg bis Ende 2022 beschlossen, aber 8 Atomkraftwerke laufen immer noch und auf die Atommüll-Frage ist noch lange keine Antwort gefunden. Der sich beschleunigende Klimawandel erfordert zusätzlich den raschen Ausstieg aus der Kohleverstromung.Viele Aufgaben also, die es dringend zu lösen gilt! Aber statt Aufbruch gibt es eher Stillstand. Durch die gegenwärtigen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag ist eine Lähmung eingetreten, die die hoffnungsvoll eingeleitete Energiewende endgültig abzuwürgen droht. Weder bei Jamaika, GroKo oder irgendeiner anderen Regierungskonstellation scheint die Energiepolitik eine wichtige Rolle zu spielen. Atomrisiko und Klimawandel dulden aber keinen Aufschub! Energisches Handeln ist erforderlich, um diese drängenden Zukunftsfragen zu lösen. Wir wollen deshalb am Samstag, dem 16. Dezember, zwischen 10 und 13 Uhr auf der „Kleinen Freiheit“ daran erinnern, dass Stillstand oder Verlangsamung bei der Energiewende keine Option sind. Kommen Sie zwischen dem „Weihnachtsshopping“ für einen „besinnlichen Moment“ an unseren Stand und machen Sie sich weiterhin stark für den Atom- und Kohleausstieg. Wir halten neben anderen Informationsmaterialien auch eine nette „Weihnachtskarte“ und vielleicht sogar ein „Heißgetränk“ für Sie bereit.